Die Zukunft des Tourismus in Bayern

01. Februar 2015

SPD-Landtagsfraktion legt Positionspapier vor

Die bayerische SPD-Landtagsfraktion hat Maßnahmen für eine nachhaltige Tourismusentwicklung sowie konkrete Strategien angesichts des fortschreitenden Klimawandels gefordert. Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin, und Annette Karl, Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie sprachen sich zudem für die Stärkung des Tourismus in strukturschwachen, ländlichen Räumen aus. Ein entsprechendes Positionspapier zur Zukunft des Tourismus in Bayern ist auf der Klausurtagung im Kloster Irsee im Januar vorgestellt worden. „Das Thema Tourismus hat für die SPD in Bayern einen hohen Stellenwert“, erklärt Fehlner. „Der Tourismus sichert über eine halbe Million Arbeitsplätze in Bayern und ist damit von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere auch für strukturschwache Regionen. Mit seinen Natur- und Kulturschätzen, der Lebensfreude und Gastfreundschaft der Menschen, und nicht zuletzt mit seinen hohen Qualitätsstandards bietet Bayern alle Voraussetzungen, auch künftig die Spitze an der Beliebtheitsskala in Deutschland zu behaupten“, ist sich die unterfränkische Abgeordnete sicher.

Globale Veränderungen, wie der Klimawandel und die zunehmende Alterung der Gesellschaft, aber auch neue Reisetrends stellen den Tourismus in Bayern allerdings vor neue Herausforderungen. Die veränderten Rahmenbedingungen bilden die Grundlage für das neue Positionspapier der SPD-Landtagsfraktion, in dem neun Kernforderungen formuliert sind. An erster Stelle steht die Forderung nach einer nachhaltigen Tourismusentwicklung für Bayern. „Eine intakte Natur ist eine der wichtigsten Grundlagen für einen zukunftsfähigen Tourismus in Bayern“, unterstreicht Annette Karl. „Im Hinblick auf den Klimawandel müssen jetzt konkrete Maßnahmen getroffen werden, um beispielsweise die Mittelgebirgsregionen und Alpen zu unterstützen, sich schneeunabhängiger zu machen.“

Eine weitere wichtige Forderung bezieht sich auf die ländlichen Gebiete Bayerns. Gerade dort werden die touristischen Potenziale vielfach noch zu wenig genutzt. Die gezielte Förderung des Tourismus, aber auch die Stärkung strukturschwacher Regionen im Allgemeinen, kann einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der regionalen Wirtschaft leisten. Ein wichtiges Anliegen ist weiterhin, Bayern als Reiseziel für alle Menschen zu positionieren. So setzt sich die SPD in Bayern für Barrierefreiheit ein, um es Menschen mit Behinderung, aber auch älteren Menschen und Familien mit Kindern zu ermöglichen ihren Urlaub zu genießen. Außerdem sind die Organisationsstrukturen im Tourismus oft nicht effizient genug, etwa, wenn sie sich ausschließlich an Verwaltungsgrenzen orientieren. Eine gezielte Fokussierung auf Destinationen sowie eine klare Arbeitsaufteilung zwischen den einzelnen Verantwortungsbereichen führt hingegen zu einer besseren Ausschöpfung der finanziellen Ressourcen und einer erfolgreicheren Vermarktung.

Schließlich sind auch verstärkte Anstrengungen im Bereich der Nachwuchsförderung notwendig. Der Mangel an Auszubildenden und Fachkräften zeigt sich besonders drastisch im Gastgewerbe. „Wenn wir die hohe Qualität im bayerischen Tourismus halten wollen, müssen wir für bessere Perspektiven für Nachwuchskräfte in touristischen Berufen sorgen“, fordert Fehlner.

Weitere Punkte im Positionspapier sind das Erlebbarmachen Nationaler Naturlandschaften, die Attraktivitätssteigerung von Wander-, Fahrrad und Wassertourismus und die verstärkte Nutzung regionaler Spezialitäten und Produkte für den Tourismus.

Die Zukunft des Tourismus in Bayern. Vorschläge der BayernSPD-Landtagsfraktion (PDF, 172 kB)

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