Drogenkonsumräume für Schwerstabhängige auch in Bayern einrichten!

19. März 2015

Kriminalitätsbericht des Innenministeriums zeigt: Bayern verzeichnet zum dritten Mal in Folge mehr Drogentote als jedes andere Bundesland.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Kathrin Sonnenholzner fordert angesichts der erschreckenden Anzahl an Drogentoten in Bayern die Staatsregierung auf, den Weg für gesicherte Drogenkonsumräume frei zu machen - wie es in anderen Bundesländern längst der Fall ist. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Fraktion bereits in den Landtag eingebracht. "Schwerstdrogenabhängige werden sich ihre Suchtmittel so oder so zuführen", stellt Sonnenholzner fest. "Mit der Schaffung von Räumen, die gewisse Kontroll- und Sicherheitsstandards vorweisen und auch sauberes Besteck bieten, wird zumindest das Infektionsrisiko von Krankheiten wie HIV oder Hepatitis eingedämmt - und nachweislich die Mortalitätsraten durch Überdosen von beispielsweise Heroin gesenkt."

Im Freistaat starben im vergangenen Jahr 252 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, wie aus der am gestrigen Mittwoch (18.03.2015) von Innenminister Herrmann veröffentlichten Kriminalitätsstatistik hervorgeht. Wie Spiegel Online berichtet, hat es in Bayern 2014 zum dritten mal in Folge die meisten Drogentoten aller Bundesländer gegeben.

Ein Grund für die vielen Drogentoten in Bayern ist offensichtlich die restriktive Drogenpolitik der Staatsregierung, ist sich Sonnenholzner sicher. "Wenn die Konsumenten in den Drogenkonsumräumen, wie wir sie fordern, betreut werden, können sie Vertrauen aufbauen und gegebenenfalls sogar die Kraft für eine Therapie finden", betont die Abgeordnete. "In 15 deutschen Städten gibt es bereits entsprechende Einrichtungen. Es kann nicht wahr sein, dass die Landesregierung sich gegen diese Maßnahme verschließt."

SPD-Antrag Drogenkonsumräume (PDF, 82 kB)

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