Wissenschaftliche Mitarbeiter an bayerischen Hochschulen haben bessere Arbeitsbedingungen verdient

19. März 2015

SPD-Hochschulsprecherin Zacharias für weniger Zeitverträge und bessere Karriereperspektiven

Die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, hält es für überfällig, die Zahl der Zeitverträge an bayerischen Hochschulen stark einzuschränken. Die heute von Minister Spaenle vorgestellte Vereinbarung mit den Hochschulen, Universitäten und der Landesvereinigung der Wissenschaftler in Bayern sei dabei nur der kleinstmögliche Schritt in die richtige Richtung, so Zacharias. Die Abgeordnete bedauert, dass von der neuen Vereinbarung nur etwa die Hälfte der betroffenen Nachwuchskräfte profitiert. „97 Prozent der Beschäftigten an Hochschulen unter 40 Jahren haben einen befristeten Vertrag. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben bessere Arbeitsbedingungen verdient“, erklärt Zacharias. Die SPD-Hochschulsprecherin appelliert an Wissenschaftsminister Spaenle und die Hochschulen, auch Tenure Tracks (die unbefristete Weiterbeschäftigung an der eigenen Hochschule) und unbefristete Stellen nach dem angelsächsischen Lecturer-Prinzip zu schaffen.

Im akademischen Mittelbau, zu dem Dozenten, Assistenten und wissenschaftliche Mitarbeiter gezählt werden, sind an den bayerischen Hochschulen etwa 30.000 Personen beschäftigt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist unter den aktuellen Bedingungen kaum möglich. Das führt dazu, dass der Frauenanteil, der im bayerischen Mittelbau noch 38,7 Prozent beträgt, in der Professorenschaft gerade noch 16 Prozent ausmacht. Auch ist eine wissenschaftliche Karriere nicht planbar, die Aufstiegsmöglichkeiten nur sehr begrenzt. Zacharias stellt fest: "Die Wahrscheinlichkeit, eine der heiß begehrten Professuren zu bekommen, ist so gering, dass nur wenige der jungen Menschen bereit sind, das Risiko auf sich zu nehmen, jahrelang schlecht bezahlt und ohne berufliche Sicherheit zu arbeiten. Da verwundert es nicht, wenn viele junge Wissenschaftler besser bezahlte Jobs in der Wirtschaft annehmen oder an Unis ins Ausland wechseln."

Teilen