Bayern liegt beim Wohnungsbau unter dem Durchschnitt

10. April 2015

Wohnungsexperte Lotte: Freistaat muss beim Verkauf von Grundstücken festlegen, dass bezahlbarer Wohnraum und keine Eigentums-Luxuswohnungen gebaut werden

Verkauft der Freistaat Wohnungen an private Investoren, so soll er Bebauungskonzepten den Vorrang geben, in denen bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Das fordert die SPD-Landtagsfraktion in einem Antrag, der am kommenden Dienstag (14.04.2015) im Landtag behandelt wird. "Mehr als ein Viertel des Einkommens der Menschen in Bayern geht im Durchschnitt für die Miete drauf. In München ist die Situation inzwischen, besonders für viele Familien, untragbar", schimpft der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Andreas Lotte. "Hier muss der Freistaat aktiv gegensteuern und gezielt bezahlbaren Wohnraum schaffen. Den Zuschlag für den Kauf eines Grundstücks im Besitz des Freistaats muss derjenige Investor bekommen, der sich verpflichtet günstigen Wohnraum zu schaffen. Luxuswohnungen und Eigenheime haben wir schon genug in den Großstädten", erklärt der Münchner Abgeordnete.

Was die Baugenehmigungen an sich angeht, liegt Bayern leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Im vergangenen Jahr gab es hier einen Zuwachs von fünf Prozent, im Gegensatz zu 5,4 Prozent in ganz Deutschland. Das zeigt der aktuelle Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Bei dem für den Wohnungsbau in den Großstädten so wichtigem Geschosswohnungsbau sind es in Bayern +6,3 Prozent, im Bundesdurchschnitt +8,8 Prozent. "Das von Bauminister Herrmann ausgerufene Jahr des Wohnungsbaus 2014 war alles andere als erfolgreich", konstatiert Lotte. "Der Freistaat darf beim Verkauf seiner Grundstücke nicht den maximalen Gewinn im Blick haben sondern muss an den einfachen Mieter denken. Müssen Investoren Grundstücke teuer bezahlen, legen sie die Kosten nämlich automatisch auf die Miet- und Kaufpreise um und der normale Bürger ist der Gelackmeierte."

Antrag: Bezahlbaren Wohnraum schaffen (PDF, 212 kB)

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