Salmonellen-Skandal: SPD-Anfrage bestätigt 55 Fälle auch in Bayern

05. Juni 2015

Verbraucherschutz-Experte von Brunn fordert mehr Kontrolleure und mehr Kontrollen von Großställen

Der Verbraucherschutzexperte der SPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn hat auf Nachfrage vom Robert-Koch-Institut bestätigt bekommen, das auch in Bayern bis letzten Oktober 55 Fälle der gleichen Salmonellen-Infektion aufgetreten sind, die in ganz Europa zu Hunderten von Infizierten und zwei Toten geführt hat. Die Salmonellen-Fälle werden mit verseuchten Eier der Firma Bayern-Ei aus Niederbayern in Verbindung gebracht. Von Brunn: "Bisher hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestritten, dass es einen Ausbruch in Bayern gegeben hat. Das ist jetzt widerlegt. 73 Prozent aller Fälle in Deutschland mit so genannter Salmonella Entertidis PT14b sind im Freistaat aufgetreten!"

Der Landtagsabgeordnete ist vor allem über das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit entsetzt: "Hier wurde viel zu lange gewartet, zu spät gehandelt und kaum etwas unternommen!" Von Brunn führt die Probleme im Wesentlichen auf die schlechte Personalsituation und die Umstrukturierungen beim Landesamt zurück. "Seit 2002 hat das Landesamt immer mehr Aufgaben bekommen, aber das Personal ist das Gleiche geblieben. Es handelt sich also faktisch um ein Versagen der Staatsregierung. Da wird nur symbolische Verbraucherschutzpolitik betrieben, auf dem Rücken der Bevölkerung und der Behörden-Mitarbeiter."

Der Abgeordnete hat deswegen für die SPD-Landtagsfraktion einen Antrag vorbereitet, in dem mehr Personal für das Landesamt, einen sofortiger Stopp für alle Umstrukturierungen und Verlagerungen und eine deutliche Verschärfung der Kontrollen für Großställe und industrielle Tierhaltung wie Legehennen-Batterien gefordert wird.

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