Bayern steht vor Pensionswelle bei Schulleitungen

24. Juni 2015

Über die Hälfte der Führungskräfte scheidet in den nächsten zehn Jahren aus - SPD appelliert an Staatsregierung, ein Personalentwicklungskonzept vorzulegen - Antrag am Donnerstag im Bildungsausschuss - Regionalisierte Zahlen

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Martin Güll, strebt ein Personalentwicklungskonzept für Schulleitungen in Bayern an. In den nächsten zehn Jahren werden nämlich über 50 Prozent der Direktoren und Direktorinnen in Pension gehen. Wie eine Anfrage von Güll ergab, sind durchschnittlich rund 42 Prozent der Grund- und Mittelschulleiter, 36 Prozent der Realschul-Chefs und sogar fast 52 Prozent der Leiter von Gymnasien älter als 56 Jahre. Einsamer Spitzenreiter sind die Gymnasien in Unterfranken, wo 66 Prozent der Schulleiter älter als 56 Jahre sind. Konkret werden in den nächsten fünf Jahren 942 Schulleiter in Pension gehen und in den nächsten zehn Jahren weitere 1118 Führungskräfte.

In einem Antrag, der dem Bildungsausschuss am Donnerstag zur Beratung vorliegt, fordert die SPD-Landtagsfraktion die Staatsregierung auf, ein Konzept vorzulegen. „Es gibt jetzt die Chance, rechtzeitig geeignete Lehrkräfte für Führungspositionen anzusprechen und sie auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorzubereiten“, erklärt Güll. Er fordert mehr Investitionen in die Weiterbildung von Pädagogen. Die Bedeutung des Schulleiters habe in den letzten Jahren stark zugenommen. „Der Erfolg einer Schule hängt sehr stark von der Leitung ab. Deshalb ist die Staatsregierung gefordert, hier Weichenstellungen vorzunehmen“, erklärt der frühere Schulleiter.

Hier finden Sie die SPD-Anfrage mit Antwort sowie eine regionalisierte Auswertung.

SPD Alter Schulleitungen Anfrage (PDF, 84 kB)

SPD Alter Schulleitungen regionalisiert (PDF, 179 kB)

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