SPD warnt vor erneuter Milchkrise

12. Juli 2015

SPD-Agrarexperte Arnold fordert finanzielle Hilfen für Landwirte sowie die Schaffung von Kriseninstrumenten zur Stabilisierung des Milchpreises

Die SPD-Landtagsfraktion zeigt sich besorgt über den eklatanten und anhaltenden Preisverfall am bayerischen Milchmarkt. "Die Situation der Milchbauern hat sich in den letzten Monaten rasant verschlechtert. Die Milchpreise sind allein im vergangenen halben Jahr um rund sieben Prozent auf unter 26 Cent nach unten geschnellt und nähern sich dem historischen Tiefpunkt aus der Milchkrise 2009", mahnt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Horst Arnold. "Die Staatsregierung muss hier dringend gegensteuern. Es muss ein Konzept entwickelt werden, wie Milchbauern, die kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehen, schnell und unbürokratisch in ihrer Liquidität gesichert werden."

Die SPD-Fraktion hat bereits einen entsprechenden Antrag (PDF, 83 kB) in den Landtag eingebracht, über den am kommenden Mittwoch (15.07.2015) beraten wird. Darin fordert die Fraktion unter anderem eine Anhebung des sogenannten Interventionspreises. Zu diesem Referenzpreis, der von der EU festgelegt wird, muss Deutschland Milch von den Erzeugern kaufen. "Der Interventionspreis deckt bei weitem nicht mehr die Produktionskosten, dies ist ein weiterer Faktor, der die Preise drückt", klagt Arnold.

Weiterhin fordert die SPD in Ihrem Antrag, dass langfristig Kriseninstrumente, wie ein freiwilliger Lieferverzicht, installiert werden müssen. "Niemand will eine Quote light - jedoch müssen wir Leitplanken entwickeln, die im Falle des Versagens der Märkte infolge der Liberalisierung die bäuerlichen Milcherzeuger unterstützen", erklärt der Fürther Abgeordnete.

"Wir müssen alles tun, damit sich die Situation von 2009 nicht wiederholt, als die Erzeuger aus Protest Ihre hochwertige Milch auf die Felder kippten - wir dürfen nicht mehr lange zuschauen, die Zeit drängt!", so Arnold.

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