Bayerische Mittelschulen stärken - SPD fordert Aktionsprogramm

08. Juli 2015

Der Anteil an besonders schwierigen und unterstützungsbedürftigen Schülern an den Mittelschulen steigt stetig an - Politik muss auf die veränderte Schülerstruktur reagieren und entsprechende Maßnahmen treffen

Die bayerischen Mittelschulen entwickeln sich immer mehr zum Problemkind unter den verschiedenen Schularten. Das zeigt eine aktuelle SPD-Anfrage (PDF, 94 kB) der Abgeordneten Margit Wild. Demnach gibt es derzeit rund 3500 Kinder und Jugendliche an den Mittelschulen, die sozialpädagogisch speziell gefördert werden müssen. "Wir haben an den Mittelschulen eine hohe Dichte an Flüchtlingskindern, Kinder aus Migrantenfamilien und Kinder mit Verhaltensproblemen. Diese sehr heterogene Schülerschaft bedeutet eine gewaltige Herausforderung für die Lehrkräfte. Deshalb ist ein differenziertes Unterstützungssystem dringend notwendig und von den Pädagogen auch gewünscht", erklärt Wild, die auch Sprecherin für Inklusion an den Schulen ist. "Die Politik muss hier mit einem umfassenden Aktionsprogramm reagieren um die Situation an den Mittelschulen zu verbessern!"

Die SPD-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag (PDF, 262 kB) formuliert, der im morgigen (09.07.2015 / 09:15 Uhr) Bildungsausschuss behandelt wird. In der personellen Ausstattung sieht Wild den größten Handlungsbedarf: "Wir brauchen vor allen Dingen mehr geeignete Lehrkräfte, Heil- und Sozialpädagogen sowie Schulpsychologen, die auf die speziellen Bedürfnisse aller Schüler eingehen können." Besonders wichtig seien Lehrkräfte mit der Ausbildung Deutsch als Zweitsprache, so Wild. "Außerdem müssen die absoluten Stundenzahlen aufgestockt werden, um eine ganzheitliche und umfassende Betreuung der Schüler sicherzustellen."

Die SPD-Politikerin denkt auch an die vielen leistungsstarken Schülerinnen und Schüler an den Mittelschulen. "Eine bessere und umfassendere Betreuung kommt natürlich auch den guten Schülern zu Gute", ist sich Wild sicher.

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