SPD: Gratis-Obst auch für Krippenkinder

06. August 2015

Schulobstprogramm ein voller Erfolg – Ausweitung auf Kindertagesstätten gefordert - Kritik an Zahlungsmoral des Agrarministeriums

Ruth Müller, Ernährungs- und Landwirtschaftsexpertin der BayernSPD-Landtagsfraktion, zeigt sich erfreut über den Erfolg des Gratis-Obst-Programms an bayerischen Schulen. Dessen Volumen hat sich aufgrund ständig steigender Nachfrage seit 2010 von gut drei auf inzwischen acht Millionen Euro erhöht. „Dies zeigt, wie überfällig die Maßnahme zur gesunden Ernährung der Schulkinder war“, betont Müller, „es bedeutet aber gleichzeitig, dass nun schleunigst auch die Kleinsten vom Gratis-Obst-Programm profitieren müssen. Die Hinführung zu gesunder Ernährung muss so früh wie möglich beginnen.“ Denn noch immer ist den Unterdreijährigen der Zugang zu kostenlosem Obst und Gemüse verwehrt, das Programm greift erst für ältere Kinder.

Müller, die das Obstprogramm für Kita-Kinder 2014 initiiert hatte, rechnet vor: „In Bayern leben rund 72.000 Kinder im Alter von 0-3 Jahren. Legt man die Betreuungsquote in Kindertageseinrichtungen, die 27 Prozent beträgt, zugrunde, gehen also rund 20.000 Kita-Kinder leer aus. Das darf nicht sein.“ Bislang erhalten Kinder erst ab drei Jahren die gesunden Zwischenmahlzeiten gratis, was zu der absurden Situation führt, dass innerhalb ein und derselben Kita-Gruppe der ältere Teil mit Obst versorgt wird, die Jüngeren jedoch nicht.

Müller kritisiert das Ministerium für Ernährung zudem wegen der schleppenden Begleichung der Rechnungen der rund 400 bayerischen Lieferanten für das Schulobstprogramm. Im vergangenen Quartal mussten die Bauern und Obsthändler im Schnitt 49 Tage auf den Geldeingang warten. Viel zu lange, wie die SPD-Landtagsabgeordnete findet: „Für jede private oder geschäftliche Rechnung gilt ein Zahlungsziel von höchstens 30 Tagen, aber ausgerechnet der Staat überzieht unverhältnismäßig. Noch dazu zum Nachteil unserer Landwirte. Das ist untragbar.“

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