SPD: Tierheime benötigen dringend staatliche Unterstützung

18. August 2015

Über die Häfte der bayerischen Tierheime marode und sanierungsbedürftig - Ehrenamtliche heillos überlastet

Bei einem Besuch des Tier-Gnadenhofs "Gut Morhard" in Königsbrunn bei Augsburg am Montag, 17.08.2015, wies der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Herbert Woerlein, auf die prekäre Situation der bayerischen Tierheime hin: "Im Gegensatz zu Einrichtungen in anderen Bundesländern erhalten bayerische Tierheime keinerlei staatliche Unterstützung." Die Folgen sind dramatisch. Über die Hälfte der Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig aufgrund maroder Bausubstanz und mangelnder Isolierung. Diese Kosten könnten die Tierheime, die sich durch Spenden, Erbschaften, Tierschutzvereinsbeiträgen und geringe kommunale Zuschüsse finanzieren, nicht stemmen. "Das ist beschämend", ärgert sich der Landtagsabgeordnete, "denn selbst einem Land wie Brandenburg, finanziell wahrlich nicht auf Rosen gebettet, sind seine Tierheime immerhin 500.000 Euro Zuschuss pro Jahr wert."

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Herbert Woerlein auf Gut Morhard

Einen entsprechenden Antrag, zumindest diese Summe zu gewähren, hatte die CSU abgelehnt, ebenso wie ein Verbot des Internethandels mit lebenden Tieren und die Untersagung des Verkaufs in Baumärkten. "Tiere scheinen für die CSU offenbar nicht zur göttlichen Schöpfung, welche die Staatsregierung so gerne bemüht, zu gehören", wundert sich Woerlein.

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Heinz Paula (links) und Herbert Woerlein

Heinz Paula, ehemaliger tierschutzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Vorsitzender des Tierschutzvereins Augsburg, fordert einen Investitionsfonds für Tierheime. Alleine der Neubau des Katzenhauses des Augsburger Tierheims koste 800.000 Euro. "Ohne Spenden von Tierliebhabern und dem aufoperungsvollen Einsatz von zahlreichen Ehrenamtlichen müssten praktisch alle Tierheime in Bayern zusperren", machte der frühere Bundestagsabgeordnete den Ernst der Lage deutlich.

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Herbert Woerlein (links) und Heinz Paula

Auch Sabina Gaßner, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins Augsburg, forderte dringend Mittel für geschultes Personal. Die Ehrenamtlichen seien an ihren Belastungsgrenzen angelangt.

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Sabina Gaßner (Vierte von links) mit Herbert Woerlein, Heinz Paula und ehrenamtlichen Helfern von Gut Morhard

Einen Fernsehbeitrag von a.tv zu den Problemen der bayerischen Tierheime finden Sie hier.

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