Landtags-SPD erwägt Verbot von Online-Muttermilchbörsen

Kathrin Sonnenholzner

10. September 2015

Gesundheitsausschussvorsitzende Sonnenholzner warnt vor erheblichen Risiken für Säuglinge

Der Verkauf von Muttermilch über Börsen im Internet macht der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag, Kathrin Sonnenholzner, große Sorgen. "Muttermilch ist ein derart sensibles Produkt. In einem Land, wo alles kontrolliert wird und wo es für alles Regeln gibt, darf nicht ausgerechnet Nahrung, mit der Säuglinge gefüttert werden, unkontrolliert bleiben", mahnt die SPD-Gesundheitspolitikerin und Ärztin. Angesichts der großen gesundheitlichen Risiken für die Kinder müsse auch "ein Verbot des Online-Handels erwogen werden", betont Sonnenholzner.

Die größte Gefahr stellen Keime und Viren dar. So können Hepatitis oder auch HIV über die fremde Muttermilch übertragen werden, warnt Sonnenholzner. Auch könne nicht ausgeschlossen werden, dass die verkaufende Mutter geraucht oder Alkohol getrunken habe. Zusätzlich gebe es Berichte über mit Wasser oder Kuhmilch gestreckte Muttermilchlieferungen. "Nachdem sich damit relativ viel Geld verdienen lässt, finden auch kriminelle Machenschaften statt“, kritisiert die Ausschussvorsitzende.

Die SPD-Landtagsfraktion wird ihr weiteres Vorgehen von einem Bericht der Staatsregierung zu der Thematik abhängig machen, der nach der Sommerpause im Gesundheitsausschuss vorgestellt werden soll. „Falls sich herausstellen sollte, dass die Sicherheit von solchen Online-Muttermilchbörsen nicht gewährleistet werden kann, muss der Schutz der Kinder immer Vorrang haben“, betont Sonnenholzner.

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