Milchkrise: SPD drängt auf Maßnahmen, um Problem des niedrigen Milchpreises in den Griff zu bekommen

24. September 2015

Agrarsprecher Arnold: Die Marktmacht der Bauern muss gestärkt werden

Die SPD-Landtagsfraktion hat sich bei ihrer Herbstklausur in Regensburg für ein Kriseninstrument gegen die niedrigen Milchpreise stark gemacht. Die aktuelle Milchkrise ist die schlimmste seit dem zweiten Weltkrieg, wie der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) Hans Foldenauer auf der Klausur als Gastredner mitteilte. Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Horst Arnold stimmt ihm zu: "Es ist fünf vor zwölf! Die Politik muss jetzt schnell handeln, sonst ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis in Bayern massenhaft bäuerliche Familienbetriebe zu Grunde gehen."

Der SPD-Politiker macht deutlich, dass neben einer Verknappung des Angebotes im Krisenfall, die bessere Bündelung der Milchbauern erlaubt sein muss. Bisher müssen Bauern sogenannte Bündelungsgrenzen einhalten, sie müssen sich also an bestimmte Vorgaben halten, um mit den Molkereien zu verhandeln. "Diese Vorgaben sind viel zu komplex und intransparent und damit wenig praxistauglich", kritisiert Arnold. "Hier müssen die Vorgaben auf Bundes- und Europaebene optimiert werden."

Der SPD-Politiker bringt außerdem eine gesetzliche Vorgabe zur besseren Kennzeichnung der Milch ins Spiel: "Es muss beim Verbraucher besser sichtbar sein, wo seine Milch herkommt. Dadurch wird schon beim Einkaufen ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Milch kein Billigprodukt ist."

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