SPD begrüßt Schutz von Jugendlichen vor Nikotinabhängigkeit

04. November 2015

Verbot von Abgabe von E-Zigaretten an Jugendliche - Bundeskabinett folgt Initiative der SPD-Landtagsfraktion

Mit Genugtuung kommentiert die Gesundheitspolitikerin Ruth Müller die heutige Entscheidung des Bundeskabinetts, die Abgabe von E-Zigaretten und E-Shishas an Jugendliche zu unterbinden: "Das ist sinnvoller Jugendschutz, für den sich die SPD-Landtagsfraktion seit eineinhalb Jahren vehement eingesetzt hat." Müller betont, dass es sich nicht um ein generelles Verbot der E-Zigaretten handele, sondern nur die Abgabe an Personen unter 18 Jahren betreffe: "E-Zigaretten mögen manchem Raucher bei der Tabakentwöhnung hilfreich sein, sie dürfen Jugendlichen aber nicht als Einstieg in eine 'Raucherkarriere' dienen." Die SPD-Fraktion hatte sich im Gesundheitsausschuss des Landtags für einen Schutz der Schülerinnen und Schüler stark gemacht.

Der Anteil jugendlicher Raucher sinkt seit Jahren kontinuierlich. Mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Zigaretten, in denen kein Tabak verbrannt, sondern eine Flüssigkeit aus Propylenglykol und Glyzerin verdampft wird, fürchtet Müller, dass sich diese Entwicklung umkehren könnte. "Anders als vielfach angenommen, sind E-Zigaretten keineswegs gesundheitlich unbedenklich", stellt Müller klar. Bei der Verdampfung entstünden Nitrosamine und Formaldehyd, zudem sei die Deklaration der Inhaltsstoffe, die oft aus China stammen, unzureichend, warnt die Landtagsabgeordnete.

Die größte Gefahr der E-Zigarette besteht für Müller jedoch darin, dass sie das zunehmend "uncoole" Rauchen bei Jugendlichen wieder salonfähig machen und diese in die Nikotinsucht treiben könnte: "Der Konsum von vermeintlich unbedenklichen E-Zigaretten, auch von denen ohne Nikotin, senkt die Hemmschwelle, später dann doch zur Tabakzigarette zu greifen. Deshalb haben die Dinger auf dem Schulhof nichts verloren."

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