Gegen weiteren Wildverbiss: SPD fordert Maßnahmen zum Waldumbau

11. November 2015

Forstexperte Arnold: Abschusszahlen müssen vielerorts erhöht werden, um junge Bäume und damit neue Mischwälder zu schützen

Angesichts der heutigen Vorstellung des Forstlichen Gutachtens im Landtag fordert SPD-Waldexperte Horst Arnold aktive Maßnahmen zur Waldverjüngung, konkret mehr Abschuss von Schalenwild. "In beinahe der Hälfte aller bayerischen Wälder wird ein hoher oder gar deutlich zu hoher Wildverbiss festgestellt. Das heißt: Die Situation hat sich laut Gutachten trotz aller Anstrengungen nicht verbessert, sondern sogar seit dem letzten Gutachten 2012 verschlechtert", moniert Arnold. "Hier wird ein gesetzeswidriger Zustand verwaltet."

Das Problem sei, dass Rehe und Hirsche bevorzugt die jungen Bäume schädigten und so ein gesundes Wachstum und einen weiteren natürlichen Waldumbau verhinderten. "Insbesondere der Bestand von Tannen in den Bergwäldern ist aber wichtig, da diese vor Überschwemmungen, Muren und Lawinen schützen - es muss daher dafür gesorgt werden, dass der Anteil der Tannen erhöht wird!"

Wenn nicht die Abschussquote des Wildes erhöht werde, könnten sich die betroffenen Wälder nicht erholen. Arnold betont: "Ein positives Gegenbeispiel sind einige Gegenden in Bayern, in denen es eine funktionierende und partnerschaftliche Jagd gibt. Diese ermöglicht einen natürlichen Umbau der Wälder. Dies hat auch für die wirtschaftliche und soziale Situation der bayerischen Forstwirtschaft eine hohe Bedeutung, immerhin sind hier 190.000 Beschäftigte und 39 Millionen Euro Jahresumsatz zu verzeichnen."

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