SPD setzt sich für Verbot von massenhafter Tötung männlicher Küken ein

SPD setzt sich für Verbot von massenhafter Tötung männlicher Küken ein

18. November 2015

Tierschutzsprecher Woerlein: Tötung aus wirtschaftlichen Interessen widerspricht dem Tierschutz und muss aus ethischen Gründen endlich verboten werden

Die SPD-Landtagsfraktion fordert die Staatsregierung auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das massenhafte Töten der männlichen Küken so schnell wie möglich verboten wird. Jährlich werden in Deutschland rund 50 Millionen männliche Küken durch Vergasen oder Schreddern getötet. "Das geschieht aus rein wirtschaftlichen Gründen, denn die Männchen setzten nur sehr langsam Fleisch an, so dass sich die Mast nicht lohnt", kritisiert der tierschutzpolitische Sprecher Herbert Woerlein.

Den Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU), ein Verfahren zu entwickeln, mit dem schon im Ei das Geschlecht des Kükens bestimmt werden kann, lehnt Woerlein ab: "Das dauert viel zu lange. Bis so ein System zuverlässig arbeitet, vergehen Jahre, in denen ohne ein Tötungsverbot weiterhin Millionen und Abermillionen von Küken umgebracht werden. Das können wir nicht akzeptieren. Die Geschlechtsbestimmung im Ei kann nicht die Lösung sein. Diese verhindert nämlich nicht, dass männliche Tiere nur als Abfall betrachtet werden."

Neben den weiblichen müssen auch die männlichen Küken ihre Lebensberechtigung bekommen. Dies kann durch die gezielte Zucht von so genannten Zweinutzungshühnern geschehen. "Diese spezielle Rasse ist sowohl für das Eierlegen, als auch für die Fleischproduktion geeignet. Weibliche Küken werden also als Legehennen aufgezogen. Männliche Küken für die Fleischnutzung gemästet", erklärt Woerlein. "Die Zucht dieser Zweinutzungshühnern muss mit entsprechend Mitteln gefördert werden."

Weitere Informationen und Details zum SPD-Antrag finden Sie hier (PDF, 85 kB)

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