Signifikanter Anstieg von verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern

04. Dezember 2015

Bildungsexpertin Wild: Vorschulische Prävention, professionelle Unterstützung für die Eltern und sozialpädagogische Kompetenz sind wichtige Stützsysteme

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Förderzentren für Kinder und Jugendliche mit sozial-emotionalem Förderbedarf ist in Bayern in den letzten fünf Jahren stark angestiegen. Wie eine Anfrage der SPD-Bildungspolitikerin Margit Wild ergab, stieg ihre Zahl von 1035 im Schuljahr 2009/2010 auf 1798 im Schuljahr 2013/14, wobei Buben weitaus häufiger betroffen sind als Mädchen. Eine daraufhin von der SPD-Landtagsfraktion initiierte Expertenanhörung förderte am Donnerstag multiple Ursachen für diese Entwicklung zutage. Wild fordert daher ein verstärktes Zusammenspiel aller Stützsysteme, angefangen bei den Eltern, aber auch einen Kompetenztransfer zwischen Förder- und Regelschulen: "Da es nicht die eine Ursache für die Verhaltensauffälligkeiten gibt, gibt es auch nicht die eine Lösung. Abgestimmte Ziele zwischen den einzelnen Beteiligten können hier eine große Wirkung haben."

Die Sprecherin für Inklusion an den Schulen erläutert: "Die Schülerinnen und vor allem die Schüler benötigen eine frühzeitige und spezifische Förderung und Unterstützung. Dazu braucht es eine gute, tragfähige Schüler-Lehrer-Beziehung." Die bayerische Lehrkräfte müssten dafür bereits während der universitären Ausbildung fit gemacht und durch Fortbildungen gestärkt werden. "Die Staatsregierung darf unsere Lehrkräfte hier nicht im Stich lassen. Wir fordern eine zweite pädagogische Fachkraft im Unterricht. Dadurch ist allen Schülerinnen und Schülern im Klassenzimmer geholfen."

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