Umweltpolitik muss mehr für Fische tun

07. Dezember 2015

SPD-Fachgespräch - Umweltsprecher Scheuenstuhl: 85 Prozent der bayerischen Fischarten sind bedroht

Etwa 85 Prozent der etwas mehr als 80 bayerischen Fischarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. „Gerade vor diesem Hintergrund ist es eine wichtige Aufgabe der Umweltpolitik, die Lebensbedingungen für die Fische zu verbessern“, erklärte der SPD-Umweltsprecher Harry Scheuenstuhl.

Scheuenstuhl hatte gemeinsam mit seinen Fach-Kollegen Klaus Adelt, Florian von Brunn und Herbert Woerlein zu einem Fachgespräch über die Situation der Fische, ihre Wandermöglichkeiten in Fließgewässern und den aktuellen Zustand der bayerischen Gewässer eingeladen.

Im Anschluss an den umfassenden Fachvortrag des Präsidenten des Landesfischereiverbands, Professor Albert Göttle, entstand eine angeregte und lebhafte Diskussion zwischen den zahlreichen Teilnehmern aus den Bereichen, Wasserkraft, Fischereiverbände, Naturschutz und universitärer Forschung.

Dabei wurden vielfältige Einschränkungen der Lebensqualität für Fische intensiv besprochen: Querbauwerke in Fließgewässern schränken den Lebensraum der Fische ein. Sie können beispielsweise nicht mehr zu Laichplätzen schwimmen.

Fachgespräch zur Situation der Fische
Beim SPD-Fachgespräch: Florian von Brunn, Professor Albert Göttle, Harry Scheuenstuhl und Herbert Woerlein.
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Fehlende Uferrandstreifen führen zum Einschwemmen von Düngemitteln und zurVerschmutzung des Wassers, zu hohe Wassermengenentnahmen für die Stromproduktion durch manche Wasserkraftwerke beeinträchtigen ebenfalls die Wasserqualität und damit den Lebensraum der Fische.

„Wir wünschen uns als Landesfischereiverband Strukturverbesserungen und ein strategisches Konzept zur Gewässerunterhaltung, eine verstärkte Umsetzung der bestehenden Regelungen und einen ehrlichen Dialog mit den Wasserkraftwerksbetreibern, bei dem gemeinsam Lösungen erarbeitet werden können“, sagte Professor Göttle.

Die Akteure lobten die gute und sachliche Atmosphäre, die die SPD-Politiker mit ihrer Plattform angeboten hatten und das angesprochene Themenspektrum. „Es wurde im Gespräch deutlich, dass die Erfordernisse aus der europäischen Wasserrahmenrichtlinie so schnell wie möglich umgesetzt und Maßnahmen auch kontrolliert werden müssen, damit sich der Zustand der Fließgewässer und Fischfauna nicht weiter verschlechtert, sondern sich im Gegenteil verbessern kann“, resümierte der Naturschutzexperte der Fraktion, Florian von Brunn. „Die Umweltpolitiker der SPD-Landtagsfraktion werden sich auf jeden Fall weiterhin für Gewässerschutz einsetzen und auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums Wasser einfordern", erklärte der Münchner Abgeordnete.

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