Dritte Startbahn: CSU-Fraktion folgt Seehofers Kurs nicht

08. Dezember 2015

Münchner Abgeordneter Florian von Brunn in der Aktuellen Stunde: Christsoziale sammeln Unterschriften gegen eigenen Parteivorsitzenden - Dritte Startbahn wird nicht gebraucht

Der Münchner SPD-Abgeordnete Florian von Brunn hat in der Aktuellen Stunde des Bayerischen Landtags den Schlingerkurs der CSU bei der dritten Startbahn am Münchner Flughafen kritisiert. "Der Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende hat die Signale aus dem Volk offensichtlich wahrgenommen - aber darf sich nicht entscheiden, weil CSU-Abgeordnete in der Fraktion Unterschriften für die dritte Startbahn und gegen ihn gesammelt haben", sagte von Brunn im Plenarsaal des Bayerischen Landtags. "Erhebliche Teile der CSU-Fraktion sind also nicht bereit, dem Kurs des Ministerpräsidenten zu folgen", fasste von Brunn die desolate Lage der CSU zusammen.

Die SPD hat sich hingegen seit langem klar gegen den Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen positioniert. "Es gibt keinen Bedarf für eine dritte Startbahn, und der Flugverkehr ist der klimaschädlichste Verkehr, mit weitem Abstand vor dem Auto", legte von Brunn dar. Das Klimaargument wiegt schwer für den Umweltpolitiker: "Aus meiner Sicht muss man mit Rücksicht auf das Klima und zukünftige Generationen immer dort auf den Flugverkehr verzichten, wo es bessere Alternativen gibt." Hier verweist von Brunn auf die Antwort, die Verkehrsminister Dobrindt im Bundestag auf eine Anfrage gegeben hatte: Danach führen sechs Prozent aller Flüge von und nach München zu Zielen, die mit der Bahn in weniger als vier Stunden erreicht werden können.

Trotz überdurchschnittlicher wirtschaftlicher Zuwachsraten stagniert die Zahl der Flugbewegungen. Studien, die das Großprojekt befürworten, basieren aus der Sicht von Brunns auf unrealistischen Prognosen. Das gleiche gelte für den zu erwartenden Beschäftigungsanstieg durch die Kapazitätserweiterung.

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