Bayern-Ei: Huber hätte bereits 2012 eingreifen müssen

29. Dezember 2015

Unhaltbare Zustände waren lange bekannt – Staatskanzleiminister soll dem Umweltausschuss darlegen, wann er persönlich informiert wurde

Die von der SPD initiierte Sondersitzung des Umweltausschusses Mitte Januar verspricht, spannend zu werden: Der SPD-Verbraucherpolitiker Florian von Brunn fordert vom früheren Umweltminister und jetzigen Staatskanzleichef Marcel Huber umgehend Klarheit darüber, wie lange ihm die schockierenden Zustände bei Bayern-Ei bereits bekannt waren. Wie aus einem aktuellen Bericht der Bild-Zeitung hervorgeht, gab es bereits im März 2012 Medienberichte über verwesende Hühnerkadaver in den Ställen von Bayern-Ei in Niederbayern. Auch die ARD berichtete landesweit.

Von Brunn hält es für unvorstellbar, dass das bayerische Umweltministerium und sein Leiter Marcel Huber nichts davon mitbekommen haben: „Bei Bayern-Ei waren verantwortungslose Tierquälerei und gesundheitsgefährdende Zustände für den Menschen offensichtlich. Aber niemand hat eingegriffen. Wenn aber bereits 2012 gehandelt worden wäre, hätte es den Salmonellen-Ausbruch höchstwahrscheinlich überhaupt nicht gegeben. Das hätte Menschenleben retten können!"

Der Landtagsabgeordnete kritisiert die Äußerungen von Huber, der seit 2011 Umweltminister war: "Huber steht jetzt ebenfalls in dem Verdacht, die Öffentlichkeit getäuscht und falsch informiert zu haben. Sein bisheriger Umgang mit dem Thema ist auch nicht besser als Frau Scharfs desaströse Informationspolitik. Außerdem verleugnet er seine politische Verantwortung. Der Staatskanzleiminister wäre gut beraten, jetzt sofort alle Karten auf den Tisch zu legen. Die Sondersitzung des Umweltausschusses ist die allerletzte Gelegenheit, um von sich aus reinen Tisch zu machen." Huber müsse klar darlegen, wann er persönlich informiert wurde und warum das Umweltministerium dem Bayern-Ei Besitzer Pohlmann nicht bereits 2012 das Handwerk gelegt habe, fordert von Brunn.

O-Ton: Skanalöse Zustände bei Bayern-Ei seit 2012 bekannt

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