Kommentierte Ausgabe von "Mein Kampf" bringt mehr Aufklärung und nicht mehr Neonazis

07. Januar 2016

Kulturpolitische Sprecherin Zacharias: Flächendeckende Ausstattung der Schulen mit der Herausgabe des Münchner Institutes für Zeitgeschichte wäre wünschenswert - Zurückgezogene Unterstützung der Staatsregierung ist nach wie vor bedauerlich und vertane Chance

Angesichts der morgigen Vorstellung der kommentierten Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" lobt die kulturpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Isabell Zacharias das Engagement des Münchner Institutes für Zeitgeschichte (IfZ) und fordert eine flächendeckende Ausstattung der Schulen mit dem Werk. "Es ist lobenswert, dass das IfZ diese Ausgabe ohne die zuvor angekündigte Unterstützung der Staatsregierung realisiert hat", betont Zacharias. "Gleichwohl wäre es wünschenswert und ein gutes Signal der Aufklärung gewesen, wenn der Freistaat am Ende Mitherausgeber geworden wäre."

Insbesondere in den Schulen wünscht sich Zacharias die Besprechung der kommentierten Ausgabe: "Ich teile nicht die Ängste der Kritiker, dass eine Veröffentlichung dieses Werkes - die es so oder so gibt - mehr Neonazis hervorbringt; vielmehr sorgt die kommentierte Ausgabe für mehr Einblick in die kranken Scheinargumente von Rassisten", erklärt die Kulturexpertin. "Zeile für Zeile wird in dem kommentierten Werk dargelegt, inwieweit Hitler mit seinen Thesen und Argumenten falsch lag und die Menschen manipulierte. Schülerinnen und Schülern den Blick dafür zu öffnen, ist insbesondere mit Blick auf die heutigen kruden Thesen der neuen Rechten sinnvoll."

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