Deutlich zu wenig Frauen in Führungspositionen bei Unternehmen mit staatlicher Beteiligung

27. Januar 2016

SPD-Haushälter Güller: Frauenförderung ist der Staatsregierung offensichtlich kein wichtiges Anliegen

Der SPD-Haushaltspolitiker Harald Güller hält die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen bei Beteiligungsunternehmen des Freistaats für verheerend. Wie aus dem im Haushaltsausschuss diskutierten „Beteiligungsbericht 2015“ hervorgeht, ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte gegenüber dem Vorjahr wiederum nur in kaum wahrnehmbarer Größenordnung gestiegen. In Geschäftsführung und Vorstand waren im Dezember 2014 91 Führungskräfte Männer und 16 Frauen, das sind gerade einmal 15 Prozent. Im Dezember 2013 waren es 95 Männer und 13 Frauen.

Besonders pikant: Betrachtet man 2015 den Zeitraum bis Juli, hat sich der Anteil der Frauen in Führungspositionen gegenüber Ende 2014 sogar verringert. Bis Juli stehen 95 männlichen Führungskräften weiterhin nur 16 Frauen gegenüber, das entspricht 14,4 Prozent.

Lediglich über zwei Jahre, von 2012 bis 2014, lasse sich eine Steigerung von 11,2 Prozent auf 15 Prozent, Prozent feststellen, stellt Güller fest. "Gegen diesen Fortschritt ist eine Schnecke ein Renngaul", sagte Güller im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags. Wenn es in dieser Geschwindigkeit weiter geht, dann wird ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Frau und Mann in den Führungsetagen der Beteiligungsunternehmen erst 2032 erreicht!

Der SPD-Haushälter bedauerte zudem, dass Beispiel sowohl die Führungsspitze der Bayerischen Landesbank, als auch der LFA-Förderbank frauenfreie Zonen blieben. Und dies obwohl zum Beispiel bei der Bayerischen Landesbank im Berichtszeitraum zwei Neubesetzungen vorgenommen wurden; mit Männern. "Ich bedauere, dass sich die Staatsregierung die Frauenförderung offensichtlich nicht zum wichtigen Anliegen gemacht hat", erklärte Güller.

Zu den Beteiligungsunternehmen des Freistaats gehören zum Beispiel der Flughafen München, die BayernLB, das Siedlungswerk Nürnberg GmbH, das Helmholtz Zentrum München oder das Bayerische Filmzentrum Geiselgasteig bei München. Ende 2013 gehörten 53 Unternehmen in privater Rechtsform, drei Anstalten öffentlichen Rechts und 14 Staatsbetriebe zum Beteiligungsportfolio des Freistaats Bayern.

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