Öffentlicher Nahverkehr muss für Studierende und Auszubildende erschwinglich bleiben

13. März 2016

SPD-Abgeordnete Zacharias: Mobilität erleichtern statt einschränken - Staat muss studentische Nahverkehrs-Angebote fördern - Forderung nach bayernweitem Semesterticket

Eine klare Absage erteilt die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, den Plänen der Deutschen Bahn und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die Preise für das sogenannte Semesterticket womöglich drastisch zu erhöhen: "Der Hauptgrund für Studienabbrüche ist, dass sich die jungen Menschen die Ausbildung schlicht nicht mehr leisten können. Denn man muss natürlich auch wohnen, man muss essen und man muss sich fortbewegen können." Insbesondere in den Universitätsstädten lägen die Mieten und die allgemeinen Lebenshaltungskosten für viele an oder bereits über der Schmerzgrenze. Weitere finanziellen Belastungen, zumal in einem so wesentlichen Punkt wie der Mobilität, seien nicht mehr zu stemmen, stellt Zacharias fest.

Das Semesterticket, das erst zum Wintersemester 2013/14 eingeführt wurde, ermöglicht Studierenden die Nutzung von Bussen und Bahnen im gesamten MVV-Tarifgebiet für eine Gebühr von 220,10 Euro. 75 Prozent der Münchner Studierenden machen davon Gebrauch. Das Modell läuft zum kommenden Wintersemester aus, anschließend fürchtet das Studentenwerk eine schmerzhafte Gebührenerhöhung oder sogar die Abschaffung.

Vollkommen unverständlich, findet Zacharias und geht noch einen Schritt weiter: "Von den Studierenden wird heute Mobilität gefordert, die über ihren Studienort hinausreicht. Um Bibliotheken, Archive, Labore und Praktikumsorte auch in anderen Städten zu erreichen, ist ein bayernweites Semesterticket notwendig. Für Studierende, aber auch für in Ausbildung befindliche junge Menschen." Andere Bundesländer gingen hier mit gutem Beispiel voran, der Freistaat lasse seine jungen Menschen hier aber komplett im Stich, kritisiert Zacharias. "Ziel mus ein Semesterticket sein, das es allen Studierenden ermöglicht, die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs und der Nahverkehrszüge in ganz Bayern vergünstigt zu nutzen."

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