SPD: Zweite Stammstrecke zügig umsetzen

26. April 2016

Innenminister Herrmann muss belastbare Kostenrechnung vorlegen - Bürger haben kein Verständnis für weitere Verzögerungen

Nachdem für alle drei Bauabschnitte der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München Baurecht vorliegt, macht die SPD-Landtagsfraktion Druck bei der Umsetzung des Milliarden-Projekts. "Dass nun Baurecht vorliegt, ist eine sehr gute Nachricht. Jetzt kommt es darauf an, das Finanzierungskonzept schnell auf den Weg zu bringen", erklärt der verkehrspolitische Sprecher Bernhard Roos. Es müssten umgehend feste Finanzierungsvereinbarungen zwischen Bund, Land, Bahn und der Stadt München getroffen werden. Der SPD-Haushälter und frühere Bürgermeister der Umlandgemeinde Puchheim, Herbert Kränzlein, erinnert daran, dass Innenminister Herrmann bereits mehrfach eine belastbare Kostenrechnung angekündigt, aber noch keine vorgelegt und abgestimmt habe. Nach Schätzungen liegen die Kosten für das Infrastrukturbauwerk deutlich über den bisher genannten 2,2 Milliarden Euro.

Für Kränzlein ist die schnelle Umsetzung der zweiten Stammstrecke in der Landeshauptstadt eine Schicksalsfrage für die Entwicklungsfähigkeit der Metropolregion München. "Hunderttausende Fahrgäste, die das derzeit völlig überlastete System nutzen, haben kein Verständnis für weitere Verzögerungen.“

Der Münchner Abgeordnete und Umweltpolitiker Florian von Brunn betont den Umweltaspekt des Themas: „Es ist eine zentrale Frage des Umwelt- und Klimaschutzes, ob sich der Öffentliche Personennahverkehr in München und im Umland als bessere Alternative zum Auto behauptet.“ München und dem Umland drohe der Verkehrskollaps, wenn die Stammstrecke nicht zügig gebaut werde, befürchtet von Brunn.

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