Charité Berlin als Beispiel nehmen: Personalschlüssel für Pflegekräfte auch an bayerischen Unikliniken!

Kathrin Sonnenholzner

05. Mai 2016

Gesundheitspolitische Sprecherin Sonnenholzner: Pflegenotstand kann zu höheren Fehlerquoten führen

Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag, Kathrin Sonnenholzner, fordert die Staatsregierung auf, sich die Charité in Berlin als Beispiel zu nehmen und auch in bayerischen Unikliniken endlich einen Pflegepersonalschlüssel einzuführen - also eine festgelegte Anzahl von Pflegekräften pro Patient. "Der Pflegedienst in vielen Krankenhäusern arbeitet durch Stellenkürzungen oft am Limit, angesichts gleichzeitig steigender Patientenzahlen führt das zu einer nicht mehr zu verantwortenden Arbeitsbelastung und Einbußen in der Versorgung", erklärt die SPD-Gesundheitsexpertin. "Durch die schlechten Arbeitsbedingungen springen zusätzlich viele Pflegekräfte ab. Das ist nicht hinnehmbar!"

An der Berliner Charité wurde Ende April der bundesweit erste Tarifvertrag unterzeichnet, der einen verbindlichen Personalschlüssel vorschreibt - das führt schon jetzt zu 200 Neueinstellungen. Sonnenholzner sieht in dem Personalschlüssel ein Zukunftsmodell auch für bayerische Kliniken: "Eine Überlastung des Pflegepersonals führt zwangsläufig zu höheren Fehlerquoten. Dem Pflegenotstand, der auch in anderen Einrichtungen längst zum Alltag gehört, kann nur mit einer entsprechenden Regelung begegnet werden. Auch im Sinne der Patienten dürfen Pflegekräfte nicht länger völlig überlastet und überfordert sein."

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