Agrargipfel: SPD fordert Begrenzung der Milchmengen

06. Juni 2016

Landwirtschaftsexperte Arnold: CSU muss sich Lohn- und Preisdumping auf dem gesamten Agrarmarkt entgegenstellen

Angesichts des heute stattfindenden Agrargipfels von Ministerpräsident Seehofer fordert der agrarpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion, Horst Arnold, eine gesetzliche Begrenzung der produzierten Milchmenge endlich zuzulassen. "Die gegenwärtige Milchkrise - die wir als SPD schon vor dem Ende der Quotenregelung vorausgesehen haben - lässt keine andere Möglichkeit zu", mahnt Arnold. "Die wirtschaftliche Situation unserer Bäuerinnen und Bauern ist verheerend. Viele Tierhalter geben gezwungenermaßen auf, weil der Milchpreis seit geraumer Zeit nicht mehr die Entstehungskosten deckt."

Liquiditätsbeihilfen und Steuererleichterungen seien als Mittel zur Bekämpfung der Krise wenig geeignet und dienten letztlich nur der Behandlung von Symptomen, betont Arnold. "Es müssen jetzt klare Regelungen auf Europaebene ermöglicht werden, um die Krise in den Griff zu bekommen."

Nicht nur bei der Milch, sondern auch in der Fleischwirtschaft rät Arnold zum Handeln: "Bedauerlicherweise ist ein einziger Konzern in Bayern, der Anbieter 'Vion', im Schlachthofbereich nahazu Monopolist und in der Lage, die Preise zu diktieren", kritisiert der Fürther Abgeordnete. "Hier sind dringend mehr Wettbewerb und Transparenz erforderlich. Hilfreich wäre auch, die Direktvermarktung - also den Verkauf direkt beim Bauern - staatlich zu fördern. Dies ermöglicht auch in Hinblick auf die Preisgestaltung der Erzeuger mehr Flexibilität und erhöht so deren Chancen im Wettbewerb um Qualität."

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