Breitbandausbau: Ländlicher Raum droht abgehängt zu werden

Breitbandausbau: Ländlicher Raum droht abgehängt zu werden

06. Juni 2016

SPD-Breitbandexperin Karl: Förderprogramm der Staatsregierung sieht viel zu niedrige Bitraten für den ländlichen Raum vor - digitale Zweiklassengesellschaft

Die Staatsregierung hat in Sachen schnelles Internet nach langen Jahren des Nichtstuns den richtigen Weg eingeschlagen. Trotzdem droht der ländliche Raum in Bayern weiter abgehängt zu werden und hat im Vergleich zu den Städten und Metropolregionen das Nachsehen. Darauf hat die Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Fragen des ländlichen Raums, Annette Karl, heute (06.06.2016) nach der Breitband-Zischenbilanz von Finanzminister Söder hingewiesen. Die im Förderprogramm der Staatsregierung vorgesehenen Bitraten für das Land seien viel zu niedrig, kritisiert Karl: "Söder verkauft den Breitbandausbau auf dem Land als Erfolg. Dabei sind die Bitraten schon jetzt nicht mehr zeitgemäß und sind oftmals nicht ausreichen, um einen modernen Betrieb zu führen. Der Abstand zu den Städten und Metropolregionen wird zementiert."

Nach dem Förderprogramm der Staatsregierung sind für den ländlichen Raum Geschwindigkeiten von 30 Mbit/s vorgesehen. In Städten wie München oder Nürnberg gibt es Bandbreiten weit jenseits der 100 Mbit/s. Damit sei absehbar, dass die Kommunen in wenigen Jahren erneut aufrüsten müssen, erklärt Karl.

"Schnelles Internet ist Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg, gerade auf dem Land", unterstreicht Karl, die auch wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist. "Damit der ländliche Raum für Firmen und Betriebe sowie für junge Menschen attraktiver wird, brauchen wir eine zügige Anbindung ans schnelle Internet. Was wir nicht brauchen ist eine digitale Zweiklassengesellschaft zwischen Land und Stadt."

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