Heimatbericht 2015: Söder redet sich Bayern schön

13. Juni 2016

Nach wie vor große Diskrepanz zwischen den Landesteilen – Trotz guter Wirtschaftslage uneinheitliche Entwicklung der Regionen

Kritisch kommentieren die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Annette Karl und der stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission für „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“ Dr. Christoph Rabenstein den heute von Staatsminister Söder vorgestellten Heimatbericht 2015. „Zwar ist es zu begrüßen, wenn sich die Bevölkerungsverluste im ländlichen Raum verringern, doch ändert das nichts daran, dass viele Regionen sich nach wie vor auf der Verliererstraße befinden“, relativiert Karl Söders Erfolgsmeldungen. Ein Blick in den Prognos Zukunftatlas 2016 entlarve Söders Ausführungen als Nullnummern. So existierten in Bereichen wie Einkommen, digitale Anbindung, ärztliche Versorgung oder kommunale Daseinsvorsorge massive Unterschiede zwischen den Boomregionen und den abgehängten, meist ländlichen Kommunen.

Rabenstein verweist auf das Nord-Süd-Gefälle im Land: „Bayern hat sich insgesamt gut entwickelt, aber die Unterschiede zwischen Nord- und Südbayern sind geblieben." So befänden sich von den zehn Regionen mit den besten Chancen im Bereich Wohlstand und soziale Lage von den sieben bei Prognos in Bayern aufgelisteten sechs in Südbayern. Die Landkreise Wunsiedel und Kronach, zwei oberfränkische Regionen, würden gar mit sehr hohem Risiko eingestuft. „Das Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse ist bei Weitem noch nicht erreicht“, stellt Rabenstein klar. Minister Söder solle nicht nur Erfolgsmeldungen verbreiten, sondern sich um die Regionen kümmern, die Hilfe nötig haben.

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