Welt-Aids-Tag: Beratungsstellen für HIV-Infizierte finanziell besser fördern

Welt-Aids-Tag: Beratungsstellen für HIV-Infizierte finanziell besser fördern

29. November 2016

SPD-Fraktion fordert zusätzliche Mittel für die psychosozialen AIDS-Beratungsstellen - Kondome sollen in Gefängnissen kostenlos verteilt werden

Die SPD-Landtagsfraktion fordert für den kommenden Doppelhaushalt 2017/2018 insgesamt 800.000 Euro zusätzlich für die AIDS-Beratungsstellen (entsprechende Anträge siehe hier). "Die Zahl der Neuinfektionen ist in den letzten Jahren wieder leicht angestiegen", erklärt die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag Kathrin Sonnenholzner anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. "Besonders bei jüngeren Männern, die die rasante Ausbreitung des Virus bis Mitte der 90er Jahre nicht selbst erlebt haben, nimmt die Häufigkeit riskanter Verhaltensweisen zu. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist eine solide und ausreichende Finanzierung der psychozozialen AIDS-Beratungsstellen unbedingt notwendig!"

Die zehn AIDS-Beratungsstellen in Bayern werden jährlich von rund 5000 Personen in Anspruch genommen. Sie hatten im Jahr 2014 einen Gesamtfinanzierungsbedarf von 3,2 Millionen Euro, wovon nur rund 71 Prozent von staatlichen Mitteln gedeckt werden. Nach Zahlen der Landeszentrale für Gesundheit leben mehr als 10.000 Menschen in Bayern mit dem HIV-Virus und jedes Jahr kommen rund 400 nachgewiesene Infektionen dazu.

Die SPD-Fraktion fordert außerdem für die kommenden beiden Jahre 160.000 Euro für die kostenfreie, flächendeckende und niedrigschwellige Abgabe von Kondomen in Justizvollzugsanstalten. Die SPD-Gesundheistpolitikerin und Ärztin Sonnenholzner macht deutlich: "Natürlich gibt es auch in unseren Gefängnissen homosexuelle Männer, die zur größten Gefährdungsgruppe gehören. Die Stimmung in den Haftanstalten ist eher homophob einzuschätzen. Dies führt dazu, dass das konkrete Risiko einer HIV-Infektion durch ungeschützen Sex zwischen Männern von den Betroffenen negiert oder zumindest unterschätzt wird."

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