Wie überwacht die Staatsregierung die Nitratbelastung des bayerischen Grundwassers?

Wie überwacht die Staatsregierung die Nitratbelastung des bayerischen Grundwassers?

17. November 2016

SPD-Umweltsprecher Harry Scheuenstuhl besorgt wegen deutlicher Überschreitung der Grenzwerte im Nürnberger Land - Wasser ist nicht einmal für den Gartenteich geeignet

Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Harry Scheuenstuhl, will, dass die Staatsregierung die Nitratbelastung des bayerischen Grundwassers stärker in den Blick nimmt. In einer Anfrage zu Nitratbelastung im Grundwasser (PDF, 82 kB) fordert er die Staatsregierung auf, darzulegen, wie die kontinuierliche Beobachtung der Grundwassersituation sichergestellt ist und in welchen Regionen Bayerns der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser überschritten wird.

Anlass ist die aktuelle Untersuchung des Vereins VSR-Gewässerschutz e.V. im Raum Nürnberg, bei der in 25 Prozent der Proben der geltende Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter massiv überschritten ist. So wurden zum Beispiel in Kraftshof 167 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser, in Boxdorf 194 Milligramm und im Knoblauchsland sogar 205 Milligramm festgestellt. "Dieses Wasser ist nicht einmal zum Befüllen eines Fischteichs geeignet", stellt der mittelfränkische Abgeordnete alarmiert fest. Scheuenstuhl befürchtet, dass das Nitrat letztlich auch im Trinkwasser landet. "Wir dürfen unsere Böden nicht als Abfallhalde missbrauchen", warnt der Abgeordnete.

Scheuenstuhl fragt auch, ob die Staatsregierung Ausgleichszahlungen der Wasserversorger an die Bauern, die keine Gülle ausbringen, noch für gerechtfertigt hält. Der mittelfränkische Abgeordnete spricht auch das bisher nur eingeschränkt geltende Verursacherprinzip an: Er will, dass künftig das Verursacherprinzip komplett gelten soll. "Wer das Wasser verunreinigt, muss auch dafür sorgen, dass es wieder sauber wird oder es am besten nicht durch Gülle oder Dünger verschmutzen", erklärt Scheuenstuhl.

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