Behörden müssen mineralölbelastete Adventskalender sofort vom Markt nehmen! (MIT O-TON)

Behörden müssen mineralölbelastete Adventskalender sofort vom Markt nehmen! (MIT O-TON)

23. November 2016

SPD-Verbraucherschutzexperte von Brunn: Vorsorgeprinzip muss gelten

O-Ton: Behörden müssen mineralölbelastete Adventskalender sofort vom Markt nehmen!

Die Schokolade von vielen Adventskalendern ist mit Mineralölen belastet. Das zeigen Testergebnisse, die das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) heute (23.11.2016) veröffentlicht hat. Die Substanzen stehen im Verdacht krebserregend zu sein bzw. sind krebserregend. Dabei wurden die Substanzen MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) in allen fünf getesteten Produkten und die noch gefährlicheren MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) in drei Kalendern nachgewiesen.

Der SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn fordert die bayerischen Behörden auf, alle belasteten Produkte sofort vom Markt zu nehmen: "Mineralöle, insbesondere MOAH, sind eine Gesundheitsgefahr. Es gibt keine Grenzwerte und das LGL bestätigt selbst, dass nicht genügend Erkenntnisse vorliegen, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Hier gilt das Vorsorgeprinzip und deswegen müssen die Kalender aus den Regalen verschwinden!" Das Problem besteht seit mindestens 2012, damals hatte die Stiftung Warentest Verunreinigungen festgestellt. Das LGL schreibt selbst auf seiner Webseite über MOAH: "Die MOAH-Fraktion steht zwar im Verdacht, krebserregende Stoffe zu enthalten, aufgrund fehlender toxikologischer Daten ist eine Einschätzung des tatsächlichen Gefährdungspotentials jedoch derzeit nicht möglich."

Von Brunn bedankt sich bei der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, deren Einsatz dazu geführt hat, dass das LGL die Ergebnisse umfassend veröffentlicht hat. Der verbraucherpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion kritisiert aber zugleich, dass nur fünf Adventskalender getestet wurden: "Das reicht bei weitem nicht. Das LGL muss umfassend testen, um Gefahren für die Verbraucher und vor allem Kinder auszuschließen! Das gilt übrigens nicht nur in der Weihnachtszeit und bei Adventskalendern."

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