Mohib muss bleiben! Afghane soll abgeschoben werden - Petition mit über 50-tausend Unterschriften überreicht

Mohib muss bleiben! Afghane soll abgeschoben werden - Petition mit über 50-tausend Unterschriften überreicht

15. Dezember 2016

26-Jähriger ist ein Musterbeispiel für Integration und ist die einzige Bezugsperson für seinen 10-jährigen Neffen, der alleine in Deutschland zurückbleiben würde

Landtagsvizepräsidentin Inge Aures hat heute (15.12.2016) eine Petition für den Landtag entgegengenommen, in der das Bleiberecht für Mohib T. gefordert wird. Der 26-jährige ist ein Musterbeispiel für Integration und arbeitet sehr erfolgreich bei der Lebenshilfe im Therapeutisch-Pädagogischen Zentrum (TPZ) in Hof. Aures hat die über 50-tausend Unterschriften zusammen mit dem Hofer SPD-Abgeordneten Klaus Adelt und dem SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher entgegengenommen. "Wir wissen doch alle, dass es in Afghanistan nicht sicher ist“, findet der Hofer Abgeordnete Adelt. Dem pflichte Rinderspacher bei und sagte Mohib T. die volle Unterstützung der gesamten SPD-Landtagsfraktion zu.

Petitionsübergabe im Landtag
Petitionsübergabe im Landtag
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Weil Mohib T. auf der Flucht nach Deutschland von seinem Bruder getrennt wurde, übernahm er die Vormundschaft für dessen Sohn, was auch vom Amtsgericht Hof offiziell bestätigt wurde. Aufopferungs- und liebevoll kümmert er sich um Mansur, der mittlerweile Klassenbester ist und die Chance zum Übertritt aufs Gymnasium hat.

All das ist nun in Gefahr, denn Mohib droht die Abschiebung nach Afghanistan; sein Widerruf wurde bereits abgeschmettert. Das ärgert sowohl Siegfried Wonsack, den Geschäftsführer der Lebenshilfe Hof als auch Johannes Frisch, den Tagesstätten-Leiter des TPZ und viele andere: „Es scheint vollkommen egal zu sein, dass Mohib im Iran aufgewachsen ist. Er hat zwar einen afghanischen Pass, aber er war selbst noch nie dort“, schimpft Frisch sichtlich erregt. „Wenn Mohib abgeschoben wird, verliert Mansur außerdem seine einzige Bezugsperson.“

Alle, die ihn kennen, sind sich einig, dass Mohib bleiben muss, weshalb der Unterstützerkreis bei change.org eine Petition gestartet hat. Über 50.000 Menschen haben sie bereits unterschrieben. Darüber hinaus haben sich Mohibs Freunde mit der Bitte um Unterstützung an die Politik gewandt. Der Hofer SPD-Abgeordnete Klaus Adelt sagte diese sofort zu und sorgte dafür, dass die Petition im Landtag landete.

„Es kann nicht sein, dass Mohib trotz seiner besonderen Lebensumstände nach Afghanistan abgeschoben werden soll“, findet Adelt, der sich in dieser Sache auch bereits schriftlich an Innenminister Herrmann gewendet hat: „Für mich ist dies ganz klar ein Härtefall. Ich bitte Sie daher, sich dafür einzusetzen, dass Herr T. solange die Petition nicht behandelt und beschieden wurde, nicht abgeschoben wird und damit alle Betroffenen vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, heißt es in dem Schreiben.

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