Gedenkstättenarbeit in Bayern zukunftsfest machen

Gedenstättenarbeit in Bayern zukunftsfest machen

18. Januar 2017

SPD-Hochschulpolitiker Rosenthal will Räume für Kreativität und Querdenken schaffen

Die Erinnerungsarbeit in Bayern muss nach Auffassung des SPD-Hochschulpolitikers Georg Rosenthal zukunftsfest gemacht werden, weil nur noch wenige Zeitzeugen leben. Beim Besuch von KZ-Gedenkstätten und anderen Gedenkorten reiche eine Führung und Frontalunterricht bei weitem nicht aus. "Wir müssen mehr Räume der Kreativität und des Querdenkens ermöglichen. Das erwarten aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger von einer Diskussionskultur", sagte Rosenthal bei einem Pressegespräch im Rahmen der Klausurtagung der SPD-Landtagsfraktion im schwäbischen Bildungszentrum Kloster Irsee.

Die SPD-Landtagsfraktion spricht sich dafür aus, dass alle Schülerinnen und Schüler quer durch alle Schularten einmal in ihrer Schulzeit eine der sechs bayerischen NS-Gedenkstätten besuchen. Damit wären pro Jahr etwa 120 000 Schülerinnen und Schüler zu betreuen. "Daraus folgt, dass wir genügend gut ausgebildetes Personal und pädagogisch geeignete Gedenkstätten brauchen", erklärte Rosenthal.

Verfolgt wird dieses Ziel derzeit in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, deren Leiter -Dr. Jörg Skriebeleit zu Gast bei der Klausurtagung war. Er setzt für seine 100 000 Besucher jährlich auf "Erkenntnis statt Bekenntnis". Die Besucher und Besucherinnen erwarteten Antworten auf Gegenwartsfragen wie Rechtspopulismus aus der Geschichte. Sie lernten in Flossenbürg den Wert der Menschenrechte kennen an einem Ort, an dem sie am fürchterlichsten verletzt wurden, sagte Skribeleit. Dies sei ein mächtiger Impuls, die Demokratie zu schützen.

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