Bedford-Strohm: Gerechtigkeit ist ein extrem kostbarer Begriff

Bedford-Strohm: Gerechtigkeit ist ein extrem kostbarer Begriff

19. Januar 2017

Evangelischer Landesbischof zu Gast bei SPD-Klausurtagung - Beseitigung von Ungleichheit hilft der ganzen Gesellschaft

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat die Gerechtigkeit als eine zentrale Frage der christlich-jüdischen Tradition bezeichnet und an die Politik appelliert, Konzepte zu erarbeiten, wie Ungleichheit beseitigt werden kann. "Es tut einer Gesellschaft gut, wenn die Schwachen beteiligt werden. Gerechtigkeit ist ein extrem kostbarer Begriff", erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der SPD-Klausurtagung im schwäbischen Bildungszentrum Kloster Irsee. Bedford-Strohm verwies auf eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung, die ergab, dass in keinem Land der Welt die soziale Ungleichheit so stark gewachsen ist wie in Deutschland - wenn auch auf einem hohen Niveau.

Landesbischof Bedford Strohm
Landesbischof Bedford Strohm
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Wer sich darum kümmert, wie die Not und Ungleichheit beseitigt werden können, kommt am politischen Engagement nicht vorbei. "Wenn wir den Glauben ernst nehmen, können wir die Schwachen nicht beiseite lassen", sagte der Bischof. Es nütze allen gleichermaßen, wenn Arme so in die Gesellschaft integriert werden, dass sich ihre Situation verbessert.

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher schätzt die christlichen Kirchen als wichtigen Dialogpartner der Sozialdemokratie. "Sie geben Antworten auf wichtige Fragen der Humanität, des inneren Friedens und des sozialen Zusammenhalts", erklärt Rinderspacher. Der SPD-Fraktionschef würdigt die unverzichtbare Arbeit der Kirchen und der kirchlichen Sozialarbeit in vielen gesellschaftlichen und sozialen Bereich: in der Sozial- und Familienarbeit, der Kinderbetreuung in der Pflege in Heimen und Krankenhäusern.

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