Zu wenig Frauen in Führungspositionen bei Unternehmen mit staatlicher Beteiligung

Zu wenig Frauen in Führungspositionen bei Unternehmen mit staatlicher Beteiligung

31. Januar 2017

Fraktionsvize Strohmayr will Geltungsbereich des Gleichstellungsgesetzes ausdehnen - Haushaltspolitikerin Biedefeld vermisst politischen Willen

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Simone Strohmayr, kritisiert, dass es zu wenige Frauen in der Leitungsebene in den Beteiligungsunternehmen des Freistaats Bayern gibt. Aus dem Beteiligungsbericht des Freistaats 2016 geht hervor, dass der Frauenanteil an der Belegschaft 45 Prozent beträgt. Im Vorstand oder in der Geschäftsführung aber fanden sich Ende 2015 nur 13 Prozent Frauen. 14 von 107 Vorstands- und Geschäftsführerpositionen waren weiblich besetzt. Im Juli 2016 stieg der Anteil auf 15 Prozent und erreichte wieder den Wert von 2014.

„Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Unternehmen, auf die der Freistaat einen direkten Einfluss hat, liegt weit unter dem Anteil der dort beschäftigten Frauen. Der Freistaat wird damit seiner Aufgabe, ein gutes Beispiel für die Gleichberechtigung von Frau und Mann zu geben, in keinster Weise gerecht", bedauert Strohmayr. Die Frauenpolitikerin fordert eine Reform des bayerischen Gleichstellungsgesetzes und eine Ausweitung des Geltungsbereichs auf die Unternehmen mit staatlicher Beteiligung. Nur mit einer festen Quote werde der Frauenanteil auf Dauer steigen.

Die Haushaltspolitikerin Susann Biedefeld nannte die Zahlen enttäuschend. "Die Staatsregierung nimmt ihren Einfluss auf die Frauenförderung nicht wahr. Wenn der politische Wille gegeben wäre, sähen die Zahlen anders aus. Wenn der Staat seinen Beteiligungsunternehmen in Sachen Frauenförderung nicht endlich klare Vorgaben macht, wird der Anteil der Frauen in Spitzenpositionen niemals vorankommen", erklärt Biedefeld.

Bayern ist an 68 Firmen mit insgesamt 33 000 Mitarbeitern beteiligt. Darunter sind die staatliche Lotterie, das Hofbräuhaus in München, der Flughafen München, die BayernLB, das Siedlungswerk Nürnberg GmbH, das Helmholtz Zentrum München oder das Bayerische Filmzentrum Geiselgasteig bei München.

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