Bayern braucht Konzept für nachhaltigen Tourismus

Bayern braucht Konzept für nachhaltigen Tourismus

13. Februar 2017

SPD-Tourismusexpertin Fehlner: Skiregionen müssen auf Klimawandel reagieren, Ausbau der Barrierefreiheit und Versorgung mit schnellem Internet

Anlässlich der heute veröffentlichten sehr erfreulichen Tourismuszahlen für Bayern fordert die tourismuspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Martina Fehlner weitere notwendige Weichenstellungen im Bayern-Tourismus. „Wir können uns freuen, dass Bayern nach wie vor das beliebteste Reiseland in Deutschland ist. Das haben wir vor allem den engagierten Leistungsträgern vor Ort zu verdanken, die alles dafür tun, dass sich die Gäste in Bayern wohlfühlen", betont Fehlner. „Die hervorragenden Zahlen sollten jetzt aber auch Ansporn sein, weitere Anstrengungen beispielsweise beim Ausbau der Barrierefreiheit, der Förderung des Tourismus im ländlichen Raum und der Weiterentwicklung eines naturnahen, nachhaltigen Tourismus anzupacken.“

Zwar ist die Zahl der Übernachtungen im Freistaat im vergangenen Jahr erneut angestiegen, trotzdem müsse man die Zukunft und hier vor allem den demographischen Wandel und den Klimawandel verstärkt im Blick haben, fordert Fehlner. „Wir brauchen ein schlüssiges Gesamtkonzept für die nachhaltige Tourismusentwicklung in Bayern. Es müssen konkrete Maßnahmen getroffen werden, um beispielsweise die betroffenen Mittelgebirgs- und Alpenregionen dabei zu unterstützen, sich unabhängiger vom Schnee zu machen und Alternativangebote zu entwickeln.“

Im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel spiele der Aspekt der Barrierefreiheit auch im Tourismus eine wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere für Beherbergungsbetrieben, bei Verkehrsmitteln und öffentlichen touristisch relevanten Einrichtungen. "Bayern muss ein Reiseziel für alle sein. Wichtig ist daher auch die Schaffung von Angeboten barrierefreier touristischer Aktivitäten, wie zum Beispiel barrierefreier Wegenetze. Hier muss die Staatsregierung entsprechende Anstrengungen unternehmen, um den Ausbau voranzutreiben und zu fördern!"

Ein Schwerpunkt beim Tourismus sollte zukünftig auch auf wenig entwickelte, ländliche Regionen gesetzt werden, in denen touristisches Potenzial vorhanden ist. Die Schere der Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Land und in der Stadt gehe in einigen Regionen Bayerns immer weiter auseinander. Der Funktionsverlust des ländlichen Raums schreite voran: „Die örtliche Infrastruktur dünnt in ländlichen Gebieten aus, das ÖPNV-Angebot geht zurück, Gasthäuser schließen, die junge Bevölkerung wandert ab“, mahnt die SPD-Tourismusexpertin. „Ein funktionstüchtiger ländlicher Raum mit lebendigen, authentischen Dörfern, intakter Natur und Landschaft sowie einer für Urlauber attraktiven Infrastruktur ist die Basis für erfolgreichen Tourismus in diesen Gebieten!“

Dazu gehöre auch, Bayern viel konsequenter für die digitale Zukunft fit zu machen. Fehlner: „Die Versorgung mit schnellem Internet vor allem im ländlichen Raum lässt oft immer noch sehr zu wünschen übrig. Gerade für die touristischen Leistungsträger vor Ort ist dies aber ein entscheidender Standortfaktor.“

Teilen