Scientologen im Haus der Kunst: Spaenle wusste schon länger Bescheid

Scientologen im Haus der Kunst: Spaenle wusste schon länger Bescheid

15. März 2017

Kultursprecherin Zacharias: Bericht Spaenles bringt kaum Aufklärung - Frage nach der Verantwortung noch völlig offen - Genaue Hintergründe müssen so schnell wie möglich aufgeklärt werden

Der Skandal um Scientology-Umtriebe im Münchner Museum Haus der Kunst weitet sich aus. Wie Kultusminister Spaenle im heutigen (15.03.2017) Bericht im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Landtag selber mitteilte, hat er bereits Ende 2015 von den Vorwürfen erfahren. Zuvor war berichtet worden, Spanele wurde durch eine Mitteilung an den Betriebsrat im Juli 2016 davon in Kenntnis gesetzt, dass der Personalleiter Scientologe ist. "Das ist ungeheuerlich, der Minister verstrickt sich hier in Widersprüchen", konstatiert die Kultursprecherin der SPD-Landtagsfraktion Isabell Zacharias.

Wichtige Punkte blieben zudem ungeklärt, wie Zacharias weiter feststellt: "Meine Fragen nach der Verantwortung bleiben weiterhin völlig im Dunkeln. Wie es vorkommen konnte, dass ein externer Personalleiter über 22 Jahre die verantwortungsvolle Aufgabe des Personalmanagements übertragen bekommen konnte, obwohl er als bekennender Scientologe bekannt war, ist mir weiterhin völlig schleierhaft. Mir ist es auch völlig unverständlich, dass dieser wichtige Posten mit einem Externen besetzt wird."

Die Münchner Abgeordnete kritisiert zudem, dass Spanele nach der Bekanntgabe der Vorwürfe nicht sofort die Notbremse gezogen und den Mann beurlaubt habe. "Spanele hat das im heutigen Ausschuss damit begründet, dass er keinen Prozess riskieren wollte. Für mich ist das kein stichhaltiger Grund. Es ist völlig klar, wie mit Scientologen in öffentlichen Ämtern zu verfahren ist. Da gibt es kein Vertun! Zumal er auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus der Kunst hat und verpflichtet ist, diese zu schützen."

Zacharias weiter: "Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses und um dem Renommee des bedeutenden Kultureinrichtung nicht weiter zu schaden, müssen die genauen Hintergründe unverzüglich geklärt und offengelegt werden."

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