SPD kämpft gegen überzuckerte „Kinderlebensmittel“

SPD kämpft gegen überzuckerte „Kinderlebensmittel“

29. März 2017

Antrag für Werbeverbot am Donnerstag im Verbraucherausschuss - Gesundheitspolitikerin Ruth Müller sorgt sich um Krankheiten und Übergewicht

Speziell auf Kinder ausgerichtete Werbung für extrem gezuckerte Lebensmittel soll nach den Vorstellungen der SPD-Landtagsfraktion verboten werden. Der Verbraucherschutzausschuss des Bayerischen Landtags befasst sich am Donnerstag mit einem entsprechenden Antrag.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Müller sorgt sich um die Auswirkungen solcher künstlich nachgezuckerten Lebensmittel auf die Kinder: „Die Werbetricks der Hersteller sind perfide. Da werden Produkte als für Kinder besonders geeignet dargestellt, obwohl sie eigentlich gesundheitlich bedenklich sind. Das wollen wir ändern.“ Der SPD-Antrag soll erreichen, dass Bayern im Bundesrat eine Gesetzesinitiative gegen solch irreführende Werbung startet.

Zu den besonders aggressiv beworbenen „Kinderlebensmitteln“ gehören zum Beispiel Frühstückscerealien. Die Stiftung Warentest kam nach einem Test von 30 dieser Produkte zum Schluss, dass keines als Frühstück für Kinder zu empfehlen ist. Der durchschnittliche Zuckergehalt lag bei 32,5 Prozent.

Die SPD-Abgeordnete Müller warnt: „Der übermäßige Konsum von Zucker führt zu schlechten Zähnen, Übergewicht und ist ein Risikofaktor für Diabetes. Schon heute gibt es allein in Bayern rund 300.000 übergewichtige Kinder. Ich finde die Gesundheit muss hier Vorrang haben vor dem Gewinnstreben der Unternehmen. Das Bewusstsein für gesunde Ernährung muss bereits bei den Kindern geweckt werden, schlechte Essgewohnheiten verfestigen sich."

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