Keine Abschiebung aus Kirchenasyl

Keine Abschiebung aus Kirchenasyl

04. April 2017

Petition von Mohib T. aus Hof morgen Thema im Petitionsausschuss im Bayerischen Landtag – Beispiel für gelungene Integration

Die SPD-Abgeordneten Dr. Christoph Rabenstein (Bayreuth) und Klaus Adelt (Hof) setzen sich für den Geflüchteten Mohib T. ein, der zusammen mit seinem zehnjährigen Neffen Mansur in der evangelischen Kirchengemeinde St. Michaelis Kirchenasyl erhalten hat und nun von Abschiebung nach Afghanistan bedroht ist. Mohibs Eingabe wird morgen (Mittwoch, 5. April) im Petitionsausschuss behandelt. Ein Unterstützerkreis hat laut Medienberichten 44.000 Unterschriften gesammelt. Die SPD im Bayerischen Landtag spricht sich seit längerem dafür aus, das Kirchenasyl zu achten und zu respektieren.

Mohib T. und sein Neffe Mansur T. seien Beispiele für eine gute und funktionierende Integration, macht Rabenstein klar. „Sie sind beide sehr engagiert und bringen sich aktiv im Beruf und in der Schule ein, sie wollen Teil unserer Gesellschaft werden, in der sie leben. Deshalb haben sie es verdient, dass man ihnen eine Chance gibt. Wir können eine Abschiebung in eine unsichere Zukunft nicht zulassen“, sagt Rabenstein, der über den Fall berichten wird.

Für den Hofer Abgeordneten Klaus Adelt ist das Schicksal der beiden so berührend, weil der zehnjährige Mansur nach der Abschiebung seines Onkels praktisch Waise ohne familiäre Beziehungen wäre. Aber auch er wäre von Abschiebung bedroht. „Aus meiner Sicht wurden diese schwer wiegenden humanitären Gründe bei der Entscheidung nicht ausreichend berücksichtigt“, erklärt Adelt. Hinzu kommt: Mohib ist Tadschike und hat nie in Afghanistan gelebt. „Umso unverständlicher ist es, dass er in ein krisengeschütteltes unsicheres Land abgeschoben werden soll, das nicht seine Heimat ist“, sagt Rabenstein.

Mohib T. arbeitete im Zuge des Bundesfreiwilligendienstes bei der Lebenshilfe Hof und hat dort Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung betreut. Er plante eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Als Erziehungsberechtigter und Vormund für seinen zehnjährigen Neffen Mansur T. hat er zusätzlich Verantwortung übernommen. Mansur T. zeigte sehr gute Leistungen in der Schule und könnte ab September auf ein Gymnasium in Hof gehen.

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