SPD will den Ökolandbau in Bayern stärken

SPD will den Ökolandbau in Bayern stärken

04. April 2017

SPD-Abgeordneter Woerlein: Konventionelle und ökologische Landwirtschaft darf sich nicht vermischen - Förderung von Bioprodukten muss optimiert werden

Die BayernSPD-Landtagsfraktion stellt sich gegen eine Verwässerung der Bioproduktion in Bayern. Ein entsprechendes Antragspaket wird morgen (05.04.2017) im Landwirtschaftsausschuss behandelt. Hintergrund ist die jüngste Forderung von CSU-Bundesagrarminister Christian Schmidt, die Durchlässigkeit zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft zu erhöhen. Demnach sollen auch so genannte Teilbetriebsumstellungen gefördert werden dürfen. "Das ist der absolut falsche Weg", kritisiert der SPD-Abgeordnete Herbert Woerlein, Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags. "Der Ökolandbau ist ein ganzheitliches Konzept. Bei einer Vermischung besteht die Gefahr von Verunreinigungen und das würde den Ruf des Ökolandbaus in Bayern gefährden. Ziel der Förderung soll auch zukünftig die komplette Bewirtschaftung der Betriebe nach den Kriterien des ökologischen Landbaus sein – vom Acker bis zum Stall!"

Als weiteren Punkt fordert die SPD, dass Investitionsförderungen für Ökobetriebe, beispielsweise in tierfreundliche Stallungen, gegenüber konventionellen Stallungen bevorzugt werden. „Der Markt für Biofleisch hat ein enormes Potential. Um diese positive Entwicklung weiter anzutreiben, sollte der Biosektor noch stärker unterstützt werden“, so Woerlein. Der Abgeordnete verweist auch auf die Stabilität des Biomarktes, der weniger anfällig für Preisschwankungen ist.

Außerdem fordert die SPD-Fraktion eine kritische Überprüfung des bayerischen Biosiegels, um Hemmnisse abzubauen. „Das bayerische Biosiegel ist ein Erfolg, jedoch müssen wir darauf achten, dass in der Startzeit die Vorgaben so ausgestaltet werden, dass Betriebe leichter teilnehmen können“, erklärt der SPD-Politiker. Bei der Zertifizierung gebe es erhebliche Probleme, wenn beispielsweise bayerische Eier in Baden-Württemberg oder der Schweiz verarbeitet werden, da die notwendigen Kapazitäten in Bayern gerade erst entstehen. „Ich bin mir sicher, dass wir mit einer angemessenen Übergangsfrist hier viele Probleme beheben und Bio aus Bayern wirklich nach vorne bringen können!“

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