Zehntes Mädchenparlament im Bayerischen Landtag - Spannende Debatte zur Legalisierung von Cannabis - Mehrheit für Wahlalter 16
180 Mädchen aus ganz Bayern waren heute (24. April) Abgeordnete für einen Tag im Bayerischen Landtag. Beim Planspiel "Mädchenparlament", das in diesem Jahr zum zehnten Mal von der SPD-Landtagsfraktion veranstaltet wurde, schlüpften die 15- bis 18-jährigen Schülerinnen in die Rolle der Politikerin, diskutierten mit zahlreichen Wortmeldungen aktuelle Themen und trafen im Plenum wichtige Entscheidungen. So fand der Antrag für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts ab 16 Jahren eine große Mehrheit. Die Schülerinnen sprachen sich damit dafür aus, die Anliegen von Jugendlichen stärker zu berücksichtigen. Keine Mehrheit fand hingegen der Vorstoß für eine Legalisierung von Cannabis. Nur wenige Stimmen wurden dafür abgegeben, einen staatlich kontrollierten Verkauf der Droge zuzulassen. Mit überwältigender Mehrheit wurden auch Tierversuche in der Wissenschaft abgelehnt.
In sieben Ausschüssen hatten die Mädchen zuvor ihre Forderungen in Form von Anträgen formuliert. Dabei zeigte sich, wie interessiert die Schülerinnen waren und wie intensiv sie sich mit den Themen beschäftigt haben. "Die Mädchen haben heute erlebt, dass Politik ganz konkret etwas mit ihrem Leben zu tun hat und nicht abgehoben ist", erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr begeistert. "Von Politikverdrossenheit war hier nicht das Geringste zu spüren. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir die eine oder andere Rednerin beim Mädchenparlament in einigen Jahren als echte Abgeordnete im Landtag wiedersehen."
Die frauenpolitische Sprecherin Ruth Müller wertet das Mädchenparlament als wichtigen Beitrag zur politischen Bildung. "In den vergangenen zehn Jahren konnten an die 2000 Schülerinnen nicht nur den Landtag, sondern auch politische Entscheidungsprozesse kennenlernen", stellt die Landshuter Abgeordnete fest.
Die Politikerinnen für einen Tag wurden auch betreut von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Margit Wild (Oberpfalz) und den Abgeordneten Annette Karl (Oberpfalz), Doris Rauscher (Oberbayern), Johanna Werner-Muggendorfer (Niederbayern), Kathi Petersen (Unterfranken), Ruth Waldmann (München), Martina Fehlner (Unterfranken) und Isabell Zacharias (München).
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