SPD kritisiert einseitige Wirtschaftsförderung in Bayern (MIT O-TON)

SPD kritisiert einseitige Wirtschaftsförderung in Bayern (MIT O-TON)

04. Mai 2017

Fraktionschef Markus Rinderspacher: „Riesiges Ungleichgewicht zwischen Großraum München und den sechs anderen Regierungsbezirken“

O-Ton: SPD kritisiert einseitige Wirtschaftsförderung in Bayern

Die Ansiedelungspolitik der Staatsregierung für neue Arbeitsplätze in Bayern weist eine massive regionale Schieflage auf: So wurden im Jahr 2016 durch die staatliche Agentur „Invest in Bavaria“ zwei Drittel der neuen Jobs nach Oberbayern gebracht. Die übrigen sechs Regierungsbezirke teilen sich den Rest. Mit dem Ergebnis, dass Oberfranken gerade mal fünf neue Jobs abbekam und Niederbayern keinen einzigen.

Das geht aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher hervor. Er kritisiert dieses "massive Ungleichgewicht zwischen dem Großraum München in Oberbayern und den sechs anderen Regierungsbezirken". Während in im vergangenen Jahr in Oberbayern mit Unterstützung der Ansiedlungsagentur 1.683 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, verzeichnet „Invest in Bavaria“ für alle übrigen Regierungsbezirke gerade mal 847 neue Stellen. In Unterfranken entstanden 78, in Mittelfranken 128, in der Oberpfalz 210 und in Schwaben 426 neue Jobs bei ausländischen Investoren.

Rinderspacher ermahnt das Wirtschaftsministerium, die Kernaufgabe von „Invest in Bavaria“ ernst zu nehmen und den gesamten Wirtschaftsstandort Bayern zu fördern: „Eine staatliche Ansiedelungspolitik muss insbesondere die wirtschaftlich schwächeren Regionen in Bayern in den Focus nehmen. Investorenanwerbung darf sich nicht auf den Speckgürtel rund um die Landeshauptstadt beschränken, sondern muss vor allem in den strukturschwächeren Regionen Wirkungskraft entfalten, die auf eine Wirtschaftsförderung dringend warten.“

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