Zahl der Drogentoten: Drogenpolitik der Staatsregierung ist gescheitert

Zahl der Drogentoten: Drogenpolitik der Staatsregierung ist gescheitert

08. Mai 2017

Bayern ist das Bundesland mit den meisten Drogentoten - Drogenkonsumräume retten Menschenleben

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Kathrin Sonnenholzner hat die Drogenpolitik der Bayerischen Staatsregierung scharf kritisiert. Anlass ist der heute veröffentlichte Jahresbericht 2016 zur Rauschgiftkriminalität, nach dem Bayern mit 321 Menschen mal wieder die meisten Drogentoten im Bundesvergleich zu verzeichnen hat. "Die strikte Anti-Drogen-Politik Bayerns ist grandios gescheitert! Es wird höchste Zeit, dass die Staatsregierung endlich aufwacht und ihre bisherige Drogenpolitik überdenkt und korrigiert. Es ist unmenschlich, die Suchtkranken einfach ihrem Schicksal zu überlassen und deren Tod billigend in Kauf zu nehmen!"

Konkret fordert die SPD-Politikerin und Ärztin Drogenkonsumräume in Bayern einzurichten. Die entsprechende Rechtsverordnung müsse endlich auf den Weg gebracht werden. Da zunehmend stärkere und verunreinigte Substanzen auf den Markt kommen, dürfe auch das so genannte „drug checking“, also die Möglichkeit, den Stoff vor der Einnahme analysieren zu lassen, kein Tabu mehr sein. Zudem müsse die Verabreichung von Naloxon, einem Gegengift bei Heroinüberdosierung, das Todesfälle durch Heroinüberdosierung verhindern kann, für geschulte Laien ermöglicht werden. "Außerdem muss die Drogenprävention mit passgenauen Angeboten bezüglich der konsumierten Substanzen und der konsumierenden Zielgruppen verstärkt und zielgenauer gemacht werden", unterstreicht Sonnenholzner.

Ende März hat die SPD-Landtagsfraktion eine umfassende Anfrage an die Staatsregierung gestellt, die bisher aber noch nicht beantwortet wurde. Sie finden die Anfrage hier.

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