SPD setzt Bericht zu Versorgung mit Kinderärzten im Freistaat durch (MIT O-TÖNEN)

SPD setzt Bericht zu Versorgung mit Kinderärzten im Freistaat durch (MIT O-TÖNEN)

16. Mai 2017

Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann: Mediziner arbeiten an der Belastungsgrenze - Gesundheitspolitikerin Ruth Müller pocht auf bessere Versorgung auf dem Land

O-Ton: SPD setzt Bericht zu Versorgung mit Kinderärzten im Freistaat durch - Ruth Waldmann

O-Ton: SPD setzt Bericht zu Versorgung mit Kinderärzten im Freistaat durch - Ruth Müller

Die Staatsregierung wird im Ausschuss für Gesundheit und Pflege über die Versorgung mit Kinderärzten in Bayern berichten. Ein entsprechender Antrag (PDF, 216 kB) der SPD wurde heute (16. Mai) angenommen. Die gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann und die Gesundheitspolitikerin Ruth Müller wollen unter anderem einen Überblick darüber gewinnen, wo besonders viele Ärzte fehlen, wie es mit dem Facharztnachwuchs bestellt ist und inwieweit die Ausweitung der Früherkennungsuntersuchungen in die Bedarfsplanungen einbezogen wird. "Viele Eltern warten zu lange auf einen Termin beim Kinderarzt, auf der anderen Seite arbeiten zu viele Kinderärzte an der Belastungsgrenze. Wir wollen prüfen, wie die Situation wirklich ist und wie sie verbessert werden kann", erklärt Waldmann.

Die Gesundheitspolitikerin Ruth Müller aus Landshut verweist auf dramatische Engpässe in ländlichen Regionen. Am Beispiel Niederbayern zeigt sie auf, dass viele Eltern weite Wege zum Kinderarzt auf sich nehmen müssen. Denn während in Landshut 17 Pädiater praktizieren, ist es im 25 Kilometer entfernten Rottenburg a. d. Laaber nur ein einziger. "Das bedeutet, dass viele Eltern weit fahren müssen. Wir wollen aber gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land - dazu gehört auch eine gute Versorgung mit Kinderärzten. Wir sind auf den Bericht der Staatsregierung gespannt", erklärt Müller.

Die Staatsregierung soll daher auch über die Versorgungslage auf dem Land und die ungleiche Verteilung von Kinderärzten in den Städten berichten und wie die Engpässe im Rahmen der sogenannten Bedarfsplanung behoben werden sollen.

Waldmann lenkt den Blick auf München: In der Landeshauptstadt beispielsweise sind gut situierte Stadtteile überversorgt, während sozial schwächere Gebiete kaum Kinderärzte haben. So gibt es in Schwabing-Freimann für 8030 Kinder unter 14 Jahren 15 Kinderarztpraxen, dagegen versorgen in Feldmoching-Hasenbergl zwei Fachärzte 8663 kleine Patienten. "Es ist Eltern kaum zuzumuten, mit einem kranken Kind durch die halbe Stadt zu fahren", stellt die Abgeordnete aus dem Münchner Norden fest. Viele Eltern wenden sich daher an die nahegelegene Notfall-Ambulanzen der Krankenhäuser, die aber ohnehin überlastet sind.

Die Gesundheitspolitikerinnen sind sich einig: Das Ausbluten von sozial schwachen Gebieten und ländlichen Regionen muss durch eine vorausschauende Bedarfsplanung verhindert werden.

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