Besorgniserregendes Bienensterben: SPD fordert mehr Unterstützung für Imker (MIT AUDIO-O-TÖNEN)

Besorgniserregendes Bienensterben: SPD fordert mehr Unterstützung für Imker

17. Mai 2017

Abgeordnete Müller: Neue Wege in der Förderung der Imkerei notwendig - Bienen können nicht von den Sonntagsreden der Staatsregierung leben

Zum heutigen (17. Mai) Bericht der Staatsregierung zur Entwicklung der Bienenvölker in Bayern zieht die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller, die in der SPD-Fraktion für den Bereich der Imkerei zuständig ist, ein ernüchterndes Fazit: „Es reicht nicht, jedes Jahr die gleichen Konzepte in Sonntagsreden neu zu verpacken. Die Entwicklung der Bienenvölker nimmt dramatisch ab!“

In Bayern halten rund 34.000 Imkerinnen und Imker ca. 250.000 Bienenvölker. Den vergangenen Winter jedoch überlebten nahezu 50.000 Völker nicht, ein Grund war unter anderem der Befall mit Varroamilben. Auch die Honigernte geht seit Jahren kontinuierlich zurück, was an den geschwächten Völkern und dem mangelnden Nahrungsangebot für die Bienen nach der Rapsblüte liegt. Gerade einmal 20 Prozent des deutschen Honigbedarfs werden durch die einheimischen Imker gedeckt. Hier gäbe es noch viel Potential, um die Erträge zu steigern, wenn denn das Nahrungsangebot stimme, erläutert Müller.

Konkret fordert Müller, dass endlich gezielte Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Die Schulungen der Imker hinsichtlich der Bekämpfung der Varroamilben müssten intensiviert und die Landwirtschaft bei der Schaffung von Nahrungsangeboten unterstützt werden. „Aktuell werden im Kulturlandschaftsprogramm keine Maßnahmen zur extensiven Grünlandbewirtschaftung angeboten. Diese sind aber wichtig, da sich nur durch eine extensive Bewirtschaftung blühende Bestände entwickeln, die in der trachtarmen Zeit, in der die Bienen keine Pollen und keinen Nektar finden, oftmals die einzige Nahrungsquelle für Insekten darstellen. Hier muss endlich gehandelt werden, die Bienen können nicht von den Sonntagsreden der Staatsregierung leben!“, macht Müller deutlich.

Weiterhin fordert Müller, dass die Kommunen und Straßenbauverwaltungen für die Anforderungen der Bienen sensibilisiert werden. Beispielsweise sollten spezielle Mischungen auf den öffentlichen Grünflächen angesät werden, die den Insekten als Nahrungsquelle dienen können. Auch die Bewirtschaftung der öffentlichen Grünflächen und der Wegeränder müsse überdacht werden. Eine wöchentliche Mahd mache zwar einen guten Eindruck, führe aber zu einer trachtarmen Umgebung für alle Insekten. Mit gutem Beispiel geht hier der Bayerische Landtag voran, der seit zwei Jahren - auf Initiative von Ruth Müller - Bienenvölker beherbergt, die rund um das Maximilianeum in den Parks Nahrung finden.

O-Ton: Ruth Müller zum Bienensterben

O-Ton: Ruth Müller über den bayerischen Honig

O-Ton: Ruth Müller zu den Maßnahmen

Flyer Bienen (PDF, 1,86 MB)

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