SPD-Frauenpolitikerin Ruth Müller: Geldnot der Frauenhäuser ist eine Schande für den reichen Freistaat

Geldnot der Frauenhäuser ist eine Schande für den reichen Freistaat

13. Juni 2017

Jede zweite Schutz suchende Frau in Bayern muss derzeit abgewiesen werden

Die Situation der Frauenhäuser in Bayern ist nach Ansicht der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, besorgniserregend. „Derzeit muss wegen zu weniger Plätze in den Frauenhäusern jede zweite Frau in Not abgewiesen werden. Das ist eine Schande für den reichen Freistaat.“

Bereits in den Verhandlungen über den aktuellen Haushalt hatte die SPD-Fraktion eine Verdoppelung der staatlichen Unterstützung von 2,5 auf 5 Millionen Euro beantragt. Die CSU lehnte dies jedoch ab. Müller kann diese Blockade nicht nachvollziehen: „Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass er seiner Schutzfunktion für die Bürgerinnen und Bürger umfassend gerecht wird. Und für Frauen, die mit ihren Kindern vor häuslicher Gewalt fliehen, gilt das ganz besonders. Jeder Euro mehr wäre hier bestens aufgehoben.“

140.000 Frauen in Bayern werden pro Jahr Zielscheibe sexueller oder körperlicher Gewalt, 90.000 werden sogar schwer misshandelt. Das hat eine Studie des Instituts für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg im Auftrag des Sozialministeriums ergeben. Die Frauenpolitikerin Müller mahnt: "Die Ergebnisse liegen der Sozialministerin nun schon seit eineinhalb Jahren vor. Es wird Zeit, dass sie endlich handelt und das Problem nicht länger auf die Städte und Gemeinden abwälzt."

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