CSU-Sozialbericht ignoriert zunehmende Ungleichheit in Bayern

CSU-Sozialbericht ignoriert zunehmende Ungleichheit in Bayern

22. Juni 2017

Ministerin Müller zu Gast im Ausschuss – Knapp 1,4 Millionen Menschen in Bayern sind armutsgefährdet, darunter fast 400.000 Kinder und Jugendliche

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Doris Rauscher kritisiert den Bericht zur sozialen Lage in Bayern, den Staatsministerin Emilia Müller heute (22.06.2017) im Sozialausschuss des Landtags abgegeben hat: „Wenn die Sozialberichterstattung der Staatsregierung nur noch der Selbstbeweihräucherung dient und auf eine selbstkritische Reflexion weitgehend verzichtet, verkommt sie immer mehr zur Farce. Vor allem aber wird die Ministerin damit denjenigen Menschen im Freistaat nicht gerecht, die nicht von der guten wirtschaftlichen Lage profitieren können. Sie fühlen sich allzu oft gesellschaftlich abgehängt.“

So gibt es in Bayern knapp 1,4 Millionen Menschen, die von Armut bedroht sind, darunter fast 400.000 Kinder und Jugendliche. Und auch die Altersarmut wächst: Fast jeder vierte Seniorenhaushalt liegt unterhalb der Armutsschwelle. „Gleichzeitig wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer“, erläutert Rauscher. „All dies erwähnt die Sozialministerin aber nur beiläufig – oder lässt es sogar komplett unter den Tisch fallen!“ (Beispiele finden Sie hier)

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Hans-Ulrich Pfaffmann ergänzt: „Die CSU nutzt den Sozialbericht nur noch als politisches Kampfinstrument. Um eine objektive Analyse der sozialen Lage geht es ihr überhaupt nicht mehr! Stattdessen pickt sie sich bewusst die Zahlen heraus, die ihr nutzen, und manipuliert so die Datenlage in ihrem Sinne.“

SPD-Dringlichkeitsantrag zum Sozialbericht (PDF, 258 kB)

Schaubild Wie sozial ist Bayern?
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Altersarmut

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