Landtags-SPD will Trend befristeter Beschäftigungen in Bayern stoppen

Landtags-SPD will Trend befristeter Beschäftigungen in Bayern stoppen

27. Juni 2017

Fraktionschef Markus Rinderspacher: Sachgrundlose Befristung komplett abschaffen

Immer mehr Menschen in Bayern müssen mit befristeten Arbeitsverträgen leben. Die Zahl hat sich von 156.000 im Jahr 1996 stetig auf 396.000 im Jahr 2015 mehr als verdoppelt, wie das Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergibt. Fast 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Und bei Neueinstellungen erhält derzeit jeder Dritte nur noch einen Zeitvertrag.

Die Landtags-SPD will diesen Trend stoppen. Der Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher kritisiert, Arbeit auf Zeit bedeute häufig eine geringere Bezahlung, weniger Weiterbildung und ein höheres Risiko, arbeitslos zu werden: „Eine langfristige Lebens- und Familienplanung ist mit befristeten Arbeitsverhältnissen und unsicheren beruflichen Aussichten nicht zu machen. Die sachgrundlose Befristung gehört deshalb ersatzlos abgeschafft.“

Die Regelung war unter der Regierung Kohl im Jahr 1985 eingeführt worden. Knapp die Hälfte aller befristeten Verträge in Bayern ist sachgrundlos. Rinderspacher mahnt: „Wenn Befristungen systematisch dazu dienen sollen, Beschäftigten unternehmerische Risiken aufzuladen oder den Kündigungsschutz zu umgehen, ist das nicht hinnehmbar. Gute Arbeit ist sicher, tariflich bezahlt und mitbestimmt.“

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