Gärtnerplatz-Kostenexplosion: SPD sieht organsierte Verantwortungslosigkeit

Gärtnerplatz-Kostenexplosion: SPD sieht organsierte Verantwortungslosigkeit

05. Juli 2017

Haushaltspolitiker Kränzlein: Joachim Herrmann ist nicht eingeschritten - Untersuchungsgremium aus Haushaltspolitikern und Experten soll Klärung bringen

Der SPD-Haushaltspolitiker Herbert Kränzlein hat heute im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags heftige Kritik an der extremen Kostensteigerung für die Sanierung des Gärtnerplatztheaters in München geübt. "Das ist aus meiner Sicht organisierte Verantwortungslosigkeit und der für die Oberste Baubehörde zuständige Minister Joachim Herrmann ist nicht eingeschritten", erklärt Kränzlein. Die Sanierung des beliebten staatlichen Theaters kostet nach derzeitigem Stand 121,6 Millionen Euro. Allein seit 2015 sind die Aufwendungen um 25 Millionen Euro gestiegen, seit 2010 sogar um 50 Millionen Euro. Und das ist nach Schätzung von Kränzlein noch nicht das Ende. Er hat ein Untersuchungsgremium aus Landtagsabgeordneten und Experten beantragt.

Für Kränzlein ist der Fall des Gärtnerplatztheaters der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle von massiven Budget-Überschreitungen, Kränzlein verweist auf das NS-Dokuzentrum am Obersalzberg oder auf das Nationalparkzentrum Haus der Berge in Berchtesgaden. Überall gibt es Zuwächse, die weit über die normalen Kostensteigerungen hinausgehen. Kränzlein blickt mit großer Sorge auf anstehende Sanierungen, beispielsweise beim Haus der Kunst, dem Deutschen Museum oder bei der Musikhochschule. "Man traut sich ja schon gar nicht mehr, die Oberste Baubehörde zu beauftragen", stellt der Abgeordnete fest, der mit den Antworten des Leiters der Obersten Baubehörde zum Sachstand äußerst unzufrieden war.

Der Haushaltsausschuss erwartet die Klärung offener Fragen nach der Sommerpause. Dann wird auch über das von der SPD vorgeschlagene Untersuchungsgremium entschieden.

Teilen