Jahrestag des Amoklaufs am OEZ in München: David S. bezeichnete sich schon ein Jahr vor der Tat als Amokläufer

Jahrestag des Amoklaufs am OEZ in München: David S. bezeichnete sich schon ein Jahr vor der Tat als Amokläufer

21. Juli 2017

SPD-Abgeordneter Florian Ritter: Politische Motivation des OEZ-Amokläufers stärker in den Fokus rücken

Bereits ein knappes Jahr vor der Bluttat am Olympia-Einkaufszentrum in München, hat sich der Täter als "Amokläufer" bezeichnet. Das geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage des Rechtsextremismusexperten der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian Ritter hervor. Ritter spricht sich in diesem Zusammenhang nun dafür aus, die politische Motivation des OEZ-Amokläufers aus München stärker bei der Bewertung der Tat zu berücksichtigen. Die Behörden werten den Fall momentan als ausschließlich unpolitischen Amoklauf, ausgelöst durch Mobbing, auch wenn sie Hinweise auf ein rechtsradikales Weltbild des Täters nicht verschweigen.

„Auch wenn die Herabsetzungen in der Schulzeit auf David S. einen schwerwiegenden Einfluss hatten, lebte er doch für mich mit der Tat sein rassistisches Weltbild voll aus“, bewertet Ritter die Tat in der Gesamtschau. „Er erinnert mich weniger an die früheren Amokläufer, die an den Ort ihre gedachten Erniedrigungen zurückkehrten, sondern mehr an den Rechtsterroristen Breivik, der sich für seine Tat genau den Ort aussucht, an dem er seine politischen Vorstellungen umsetzten und maximalen Schaden anrichten konnte.“ Zudem stellen sogar die Behörden fest, dass der Täter seine Opfer nach seinem rassistischen Menschenbild auswählte, so Ritter.

David S. Ziel waren Menschen mit einem Migrationshintergrund mit „türkisch-balkanischen Wurzeln“ wie aus der Anfrage und aus bereits in der Presse (Bild-Zeitung) veröffentlichen Auszügen des Manifests des Attentäters hervorgeht. Schon etwa ein Jahr vor der Tat sprach er davon, dass er Menschen aus dieser Personengruppen, für ihn „Kakerlaken“ und „Untermenschen“, „exekutieren“ werde.

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