Zum Bericht aus dem Kabinett: Bildungspakt geht an eigentlichen Problemen vorbei

Zum Bericht aus dem Kabinett: Bildungspakt geht an eigentlichen Problemen vorbei

24. Juli 2017

Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Martin Güll: Neben Mittel- und Realschulen müssen auch Gymnasien intensive Werbung für berufliche Ausbildungswege machen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Martin Güll hält den heute (24. Juli) von der Staatsregierung vorgestellten "Pakt für berufliche Bildung" für verfehlt: "Der sogenannte Bildungspakt geht an den eigentlichen Problemen vorbei. Ziel muss es sein, mehr Schüler und Schülerinnen in die bewährte duale Ausbildung zu bekommen, also in Lehre und Berufsschule. Darauf gibt die Staatsregierung keine Antwort."

Aus Gülls Sicht werden weder der erhöhte Meisterbonus noch die 100 zusätzlichen Planstellen für die Berufsschulen auch nur einen Schüler mehr dazu bewegen, die berufliche der akademischen Bildung vorzuziehen. Entscheidend wäre es, künftig auch an den Gymnasien von Anfang an für die beruflichen Ausbildungswege zu werben und nicht nur an den Mittel- und Realschulen. "In Bayern gehen 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler aufs Gymnasium. Daher steckt hier das größte Potential für neue Fachkräfte. Schließlich studieren schon jetzt viele Gymnasiasten nicht", stellt Güll fest. Der SPD-Bildungssprecher geht aber davon aus, dass in der neuen Stundentafel für das G9, die in den nächsten Tagen vorgestellt wird, eine intensive Berufsvorbereitung fehlt. Aber es sei dringend erforderlich, am Gymnasium von Anfang an auch die Berufsvorbereitung mitzudenken. "Es ist der falsche Weg, hauptsächlich auf Studienabbrecher zu setzen", kritisiert Güll.

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